Lokalsport Borussia gewinnt das Gipfeltreffen

Düsseldorf · Anton Källberg überragt beim 3:2 der Tischtennis-Profis gegen Ochsenhausen.

 Anton Källberg

Anton Källberg

Foto: homü

"Es war eine Schlacht", fasste Borussias Chefcoach Danny Heister zusammen. Und wie es sich für eine zünftige (Sport-)Schlacht gehört, hatte das Duell der Tischtennis Bundesliga zwischen Spitzenreiter Borussia und dem Tabellenzweiten TTF Ochsenhausen auch einen Helden. Der heißt Anton Källberg und ist gerade mal 19 Jahre alt. Der Youngster machte zwei Siegpunkte und trug entscheidend zum 3:2-Erfolg bei. "Bei Anton hatte ich es im Gefühl. Wie er sich die Woche über im Training präsentierte und wie er das im Match umgesetzt hat, war richtig gut", sagte Heister. "Aber wir sind eine Mannschaft. Einer allein kann kein Bundesligaspiel gewinnen." Den dritten Zähler steuerte Sharath Kamal Achanta bei.

Im Spitzenspiel verzichtete Heister auf den Einsatz seiner beiden nominell Besten. Timo Boll (Weltrangliste/WR 11) und Stefan Fegerl (WR 19). Der Coach will sich offensichtlich vor dem Champions-League-Viertelfinale gegen Ochsenhausen nicht in die Karten schauen lassen. Doch auch Ochsenhausens Trainer Dubravko Scoric hat noch zwei Asse im Ärmel. Denn Hugo Calderano (WR 20) und Yuto Muramatsu (WR 21) standen in der nationalen Meisterschaftspartie im Düsseldorfer Arag-Center-Court nicht am Tisch.

Dafür aber hatte Scoric Vize-Europameister Simon Gauzy (WR 14) als Spitzenspieler aufgeboten. Källberg (WR 88) war das völlig egal. Selbstbewusst und spielstark zeigte der Düsseldorfer, dass man mit ihm demnächst als absolutem Führungsspieler rechnen muss. "Ich wusste vorher, dass ich Gauzy schlagen kann. Ich fühle mich richtig gut, bewege mich schnell und treffe am Tisch meist die richtigen Entscheidungen", so Källberg. "Ein Erfolg über den Vize-Europameister gibt viel Selbstvertrauen." Källberg beherrschte dann auch im Youngster-Duell den 21-Jährigen TTF-Akteur Jakub Dyjas beinahe nach Belieben.

Dyjas aber hatte zuvor Borussias Spitzenspieler des Tages, Kristian Karlsson (WR 24), das Nachsehen gegeben. Dabei war diese Niederlage völlig unnötig, konnte der Schwede im Borussia-Trikot doch fünf Matchbälle nicht verwandeln. Je länger das Match dauerte, desto mehr ließ sich Karlsson die Butter vom Knäckebrot nehmen. Und auch gegen Gauzy unterlag Karlsson knapp. Der fünfte Satz war gestern eben nicht Karlssons Freund. "Ich bin trotzdem mit Kristian zufrieden. Er hat seine Fußverletzung endlich auskuriert und ist erst seit fünf Tagen im Training", urteilte Heister.

Achanta (WR 59), der auf den ersten Blick für einen Spitzensportler einen zweifelhaften Body-Mass-Index hat, bewies dann, dass er flink auf den Beinen, reaktionsschnell und spielstark ist. Joao Geraldo (WR 72) war gegen den 34-jährigen Routinier chancenlos. Damit nahmen die Borussen Revanche für die bisher einzige Saisonniederlage. Im Hinspiel in Ochsenhausen hatten sie 1:3 verloren. Somit baute der Rekordmeister den Vorsprung in der Tabelle auf vier Punkte aus. Mit 16:2 Zählern liegt der amtierende Meister weiterhin vor Ochsenhausen mit jetzt 14:6 Punkten.

(RP)
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