Lokalsport Borussia ist hoher Favorit

Düsseldorf · Die Düsseldorfer wollen morgen zum 27. Mal deutscher Meister im Tischtennis werden. In Frankfurt stehen sie dem TTC Fulda-Maberzell gegenüber. Borussia bietet Timo Boll, Patrick Franziska und Panagiotis Gionis auf.

Der Endspielgegner der Borussia um die deutsche Tischtennis-Mannschaftsmeisterschaft, der TTC Fulda-Maberzell, strotzt nicht gerade vor Selbstbewusstsein. "Düsseldorf wird 3:1 gewinnen. Wer den Punkt für Fulda holt, hängt natürlich von den Aufstellungen beider Teams ab. Ich denke, dass Panagiotis Gionis gegen uns verlieren wird", meint Fulda-Akteur Ruwen Filus vor dem morgigen Finale (13 Uhr) in der Faport Arena in Frankfurt. Erstaunlich, hat der Defensivspezialist doch zuletzt gehörig am Zugewinn des Selbstvertrauens gearbeitet. Filus gewann am vergangenen Wochenende bei den Belarus Open im Einzel und Doppel jeweils die Silbermedaille und verfehlte seinen ersten World-Tour-Sieg nur knapp.

Die Einschätzung des Weltranglisten-42. ist auch den jüngsten Erfahrungen mit den Düsseldorfern geschuldet. Das Finale um die deutsche Meisterschaft 2014 verloren, das Pokalfinale 2014 ebenfalls verloren, und auch die beiden Partien in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) gingen an die Borussia.

Als Selbstläufer sehen die Borussen den 27. nationalen Meistertitel deswegen aber noch lange nicht. "Wir müssen die Jungs aus Fulda richtig ernst nehmen, auch wenn wir in der letzten Zeit immer gewonnen haben", warnt Borussias Spitzenspieler und Rekordeuropameister Timo Boll (Weltrangliste/WR 7).

An Emotionen dürfte es im vierten Treffen beider Teams in dieser Saison nicht fehlen. Nicht nur, weil Fulda richtig heiß ist auf den ersten Titel, sondern weil jeweils ein Spieler am Tisch stehen wird, der in der Vorsaison noch das Trikot des anderen Vereins trug. Christian Süß war bis zum Sommer 13 Jahre lang mit Leib und Seele Borusse. Nun wird er seine Profikarriere zugunsten einer neuen beruflichen Herausforderung beenden und dürfte im letzten Match gegen seinen früheren Arbeitgeber noch mal alles geben.

Sein Nachfolger in Düsseldorf ist Patrick Franziska (WR 28). An die besondere Situation beim erfolgreichsten europäischen Tischtennisverein hat er sich bereits gewöhnt. "Ich spiele zwar erst meine erste Saison in Düsseldorf, aber bei diesem Verein musst du mit der Favoritenrolle und damit auch mit dem Druck klarkommen", sagt Franziska. Für den 22-Jährigen wäre es der erste Meistertitel in seiner jungen Karriere. Als Optimismus-Bremse am Staufenplatz agiert derzeit Sharath Kamal Achanta (WR 32). Er kehrte von der WM mit einem Muskelabriss im hinteren Oberschenkel zurück und nimmt seinem Trainer Danny Heister eine wichtige Option im Aufstellungspoker. "Kamal hat in den vergangenen Jahren wichtige Punkte gegen Fulda geholt. Sein Ausfall schmerzt", kommentiert Borussia-Manager Andreas Preuß. So wird quasi zwangsweise als dritter Mann neben Boll und Franziska Panagiotis Gionis (19) in Frankfurt am Tisch stehen.

Ein Blick auf die Weltranglistenpositionen weist den Titelverteidiger aus Düsseldorf als Favoriten aus. "Aber Fulda hat auch eine gute Mannschaft. Ruwen Filus spielt derzeit weltklasse, Wang Xi hat zu seiner alten Form zurückgefunden, und Christian Süß kann an einem guten Tag auch gegen viele Spieler gewinnen", sagt Franziska, der 3:1 für Borussia tippt - genau wie Filus.

Die Partie wird live im Internet im Borussia TV (tv.borussia-duesseldorf.de) ausgestrahlt. Außerdem sind Zusammenfassungen im Fernsehen geplant, u.a. in der ARD-Sportschau am Sonntagabend (18.45 Uhr)

(RP)
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