Lokalsport Borussia macht es sich schwerer als nötig

Düsseldorf · Aber die Düsseldorfer feiern einen klaren 3:0-Sieg gegen den TTC Hagen und verteidigen Platz vier in der Tischtennis-Bundesliga.

Borna Kovac (TTC Hagen) hatte ein diebisches Grinsen auf den Lippen, als er sich in Richtung Trainerbank aufmachte. Der Kroate hatte Borussias Sharath Kamal Achanta den zweiten und vierten Satz "geklaut" und so einen fünften Satz in seinem Match der Tischtennis Bundesliga-Partie Borussia gegen den TTC Hagen erzwungen. Erstaunlich, denn Achanta beherrschte den Kroaten eigentlich wie er wollte. Der Borusse hätte die Begegnung viel früher nach Hause schaukeln können, so aber wurde es für den Inder mal wieder zu einem der für ihn typischen Fünf-Satz-Krimis, den er gewann. Damit setzte Achanta den Schlusspunkt unter einen klaren 3:0 Sieg seiner Borussia über den Tabellenvorletzten.

"Das war genau die konzentrierte Leistung, die ich vorher gefordert hatte", meinte Borussias Manager Andreas Preuß. "Ein Pflichtsieg - nicht mehr und nicht weniger." Wobei, so konzentriert war die Leistung von Timo Boll (Weltrangliste 9) und Achanta (69) nur teilweise. Bei Boll dauerte die Hochkonzentrationsphase zwei Sätze lang. Da nahm der Linkshänder seinen Hagener Konterpart Cedrick Nuytinck (118) förmlich auseinander, machte einen Klassenunterschied deutlich. Dann aber verlor der Düsseldorfer die Souveränität, erlaubte sich von ihm ungekannte einfache Fehler und brachte Hagens Belgier zurück ins Spiel. Nur Bolls Fähigkeit, sich selbst zur Konzentration zu zwingen, ließen ihn die zwei vergebenen Matchbälle aus Satz drei und den Verlust des vierten Satzes vergessen. So wurde aus einer souveränen Vorstellung ein Bollscher Zittersieg.

Achanta war gleich zwei Klassen besser als Kovac, sofern er den Fokus nicht verlor. Den hatte der an Position drei spielende Borusse in den Sätzen eins, drei und auch fünf. "Man hat gesehen, dass Kamal ein wenig Probleme hatte, die Spannung zu halten", analysierte Borussia-Cheftrainer Danny Heister.

Zwischen Boll und Achanta hatte Patrick Franziska (43) für eine durchgängig konzentrierte Leistung gesorgt und Hagens Spitzenspieler Anton Källberg (79), der in der nächsten Saison für die Borussia spielen wird, deutlich in die Schranken gewiesen. "Wir haben mit unserer Aufstellung genau die Partien bekommen, die wir wollten. Patrick hat sich sehr gut auf das Match gegen Anton Källberg eingestellt und Timo hat im fünften Satz die Nerven behalten", urteilt Heister.

Mit dem vierten 3:0 in Serie steuern die Borussen weiterhin als Tabellenvierte auf Play off-Kurs. Doch drei Spieltage vor Ende der Doppelrunde sind die Düsseldorfer noch nicht durch. Der Fünfte Bremen und der Sechste Bergneustadt lassen sich nicht abschütteln. Die Hanseaten gewannen in Grenzau liegen zwei Zähler hinter Borussia. Bergneustadt siegte gegen Ochsenhausen und ist punktgleich mit Bremen.

(RP)
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