Lokalsport Borussia verpasst Tischtennis-Wunder

Düsseldorf · Die Sensation bleibt im Final-Rückspiel der Champions League aus. Bereits nach dem ersten Einzel ist aufgrund des 3:0-Sieges im Hinspiel klar, dass der Titel an Fakel Orenburg geht. Am Ende heißt es 3:2 für die Russen.

Um 14.46 Uhr war die Entscheidung bereits gefallen. Die Borussia muss ihren Traum vom fünften Champions-League-Titel um mindestens ein weiteres Jahr verschieben. Nach der 0:3-Niederlage im Final-Hinspiel am vergangenen Sonntag gegen den haushohen Favoriten Fakel Orenburg verlor der deutsche Rekordmeister das Rückspiel in Russland nur knapp mit 2:3. Orenburg zog durch den vierten Triumph in der europäischen Königsklasse mit Düsseldorf gleich.

Die Bürde der deutlichen Hinspielniederlage war letztlich zu groß. Zwar präsentierte sich das von Timo Boll angeführte Team aus der Landeshauptstadt am Ural kämpferisch, aber schon das Satzverhältnis von 3:9 vom vergangenen Wochenende machte deutlich, dass gegen eine Mannschaft mit den Nummern fünf, sechs und 13 der Weltrangliste wohl nichts zu holen sein würde.

Auch die von Cheftrainer Danny Heister auf einer Position leicht veränderte Aufstellung brachte nicht den gewünschten Erfolg. Kristian Karlsson musste sich im ersten Match gegen den besten Nichtasiaten, den deutschen Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov, mit 1:3 geschlagen geben. Das Fatale: Dieser eine Punkt sicherte den Gastgebern bereits den Titel. Somit dienten die nachfolgenden Duelle höchstens noch als wettkampforienterte Vorbereitung auf die in 17 Tagen in Düsseldorf beginnenden Weltmeisterschaft.

Nach der Niederlage von Boll gegen den Japaner Jun Mizutani (0:3) im zweiten Spiel verkürzte Anton Källberg den Spielstand mit einem tollen 3:2-Sieg über den Weltranglisten-13. Vladimir Samsonov auf 1:2. Da beide Trainer anschließend von der Möglichkeit einer Auswechslung Gebrauch machten, traf Stefan Fegerl auf Orenburgs früheren Top-12-Sieger Alexej Smirnov und konnte durch seinen 3:2-Erfolg den Ausgleich herstellen. Im letzten Spiel gab es für Karlsson gegen den stark aufspielenden Mizutani dann allerdings nichts mehr zu holen.

"Wir haben alles gegeben und Orenburg das Leben so schwer wie möglich gemacht", kommentierte Manager Andreas Preuß die Partie. "Am Ende müssen wir aber festhalten, dass Orenburg in beiden Spielen besser war und damit auch die Champions League insgesamt verdient gewonnen hat. Ich bin trotzdem sehr stolz auf die Mannschaft und den zweiten Platz."

Diese Meinung teilte auch Cheftrainer Danny Heister. "Anton hat heute besonders stark gespielt. Das erste Aufeinandertreffen mit Samsonov zu gewinnen, ist mehr als respektabel" lobte der Niederländer und fügte nicht ohne Stolz hinzu: "Beeindruckend, wie die Jungs sich heute ins Zeug gelegt haben, selbst als schon feststand, dass wir den Titel nicht mehr holen können."

Mit dem Gewinn des deutschen Pokals und dem Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft ist die Borussia trotzdem mehr als nur im Soll. "Drei Finals und am Ende hoffentlich zwei Titel - damit könnten wir sehr gut leben", erklärte Preuß mit Blick auf das Endspiel gegen Fulda-Maberzell (10. Juni), bei dem sein Team den 29. Meistertitel in Angriff nehmen will.

Sicherlich mehr als nur ein Trostpreis.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort