Lokalsport Borussia versucht das Unmögliche

Düsseldorf · Das Finale der Tischtennis-Champions-League ist nach der 0:3-Hinspielniederlage der Düsseldorfer in eigener Halle gegen Fakel Orenburg so gut wie entschieden. Kampflos schenken sie das heutige Rückspiel jedoch nicht ab.

Es ist eine "Mission Impossible", ein Auftrag, für den es ein großes sportliches Wunder braucht. Die Borussia tritt heute (14 Uhr) im Finalrückspiel der Tischtennis-Champions-League bei TTC Fakel Orenburg in Russland an. Mit im Gepäck für die 3807 Kilometer lange Reise an den Ural hatten Cheftrainer Danny Heister und seine Spieler Timo Boll (Weltrangliste/WR 8),Stefan Fegerl (WR 21), Kristian Karlsson (23) und Anton Källberg (97) die 0:3-Niederlage mit 3:9 Sätzen aus dem Hinspiel. "Unsere Chance liegt bei einem Prozent", sagt Manager Andreas Preuß. "Aber jammern hilft jetzt nicht. Wir versuchen einfach, das Spiel zu gewinnen und werden sehen, welche Chance sich ergibt."

Aufgeben gibt es auch für Heister nicht. "Wir müssen nicht darüber reden, dass Orenburg eine Übermannschaft hat. Aber Timo hatte im Hinspiel seine Chance gegen Ovtcharov, und auch Kristian Karlsson hätte gegen Samsonov was machen können", erinnert der Coach. "Wenn wir uns noch ein bisschen steigern und in den richtigen Momenten ein wenig Glück haben - wer weiß, was dann möglich ist? Die Jungs werden um jeden Ball kämpfen, um das Unmögliche noch möglich zu machen."

Auch die drei früheren Düsseldorfer, die für den siebenmaligen russischen Meister aus Orenburg spielen - Dimitrij Ovtcharov (WR 5), Jun Mizutani (6) und Vladimir Samsonov (13) - nehmen den erneuten Königsklassen-Triumph nach 2012, 2013 und 2015 noch nicht als Tatsache an. "Wir sind natürlich erleichtert und hochzufrieden, in Düsseldorf gewonnen zu haben - mit Orenburg immerhin das erste Mal in sieben Jahren. Wir bleiben im Rückspiel trotzdem auf der Hut", erläutert Samsonov. "Aber wenn Jun so spielt wie in Düsseldorf, dürfte es jeder gegen ihn schwer haben."

Mizutani, den Boll als derzeit besten nicht-chinesischen Tischtennisspieler bezeichnet, hat bisher eine makellose Champions-League-Bilanz. 14 Mal stand der 26-jährige Japaner am Tisch, 14 Mal gewann er. Im Finalhinspiel hatte Mizutani, der in Fachkreisen zum engen Favoritenkreis auf eine WM-Medaille gezählt wird, auf jede Aktion Stefan Fegerls die bessere Antwort. Die WM wird vom 29. Mai bis 5. Juni in der Messe Düsseldorf gespielt.

Zunächst einmal geht es aber um die Champions League. Gut möglich, dass Borussia in Orenburg gewinnt. Den Pokal noch zu holen, ist aber eher eine Mission Impossible.

(RP)
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