Lokalsport Brisantes Kellerduell zwischen Jahn/West und Fortuna

Düsseldorf · Auch die SG Unterrath, Schlusslicht der Handball-Landesliga, steht gegen den SV Kettwig II mächtig unter Druck.

Um deutlich mehr als nur ums Prestige geht es in der Handball-Landesliga im Lokalderby zwischen der HSG Jahn/SC West und der Fortuna (Samstag, 18 Uhr, Lewitstraße), da beide massiv um den Klassenerhalt bangen müssen. Dabei könnten vor allem die Oberkasseler als Drittletzter mit einem Sieg einen vielleicht vorentscheidenden Schritt tun. Dann hätten sie nämlich ein Polster von drei Punkten zur Fortuna auf dem ersten Abstiegsplatz. Zudem würde nach dem 22:21-Erfolg aus dem Hinspiel der direkte Vergleich für sie sprechen, der am Saisonende bei Punktgleichheit das Zünglein an der Waage sein könnte. Im umgekehrten Falle würde die Fortuna an Jahn/West vorbeiziehen und die Abstiegsränge verlassen.

Dies hofft natürlich Fortunas Trainer Andreas Laschet, rechnet aber grundsätzlich mit einem engen Spiel: "Es geht um viel geht, entsprechend groß wird Einsatz sein. Wir müssen von Anfang bis Ende konzentriert durchspielen und dürfen uns nicht wie im Hinspiel einen Hänger erlauben." Da er alle Leistungsträger an Bord hat, ist für ihn gerade gegen einen Abstiegskonkurrenten ein Sieg Pflicht.

Auch Oberkassels Trainer Markus Wölke ist vorsichtig optimistisch: "Fortuna ist ein unangenehmer Gegner, weil sie nie aufgibt. Deshalb schmerzt es uns, dass Simon Karpstein, der zuletzt als Spielmacher stark auf getrumpft hat, wegen Urlaubs fehlen wird. Auf der anderen Seite kehrt Dominic Müller, der sicherlich mehr als nur eine Alternative ist, ins Team zurück, so dass ich auf jeden Fall eine volle Auswechselbank haben werde."

Ganz wichtig wäre auch für den Tabellenletzten SG Unterrath ein Sieg gegen den Sechsten SV Kettwig II, wenn man weiter auf den Klassenerhalt hoffen will, da es eine Woche später gegen die Fortuna geht. Mit Blick auf die 33:35-Niederlage im Hinspiel ist für SGU-Trainer Ralf Knigge die Zielsetzung für die Partie klar: "Wenn mehr als 30 Tore nicht zum Sieg reichen, kann etwas mit der Deckung nicht stimmen. Deshalb müssen wir vor allem unsere Abwehrarbeit stabilisieren, da die wendigen Kettwiger stark im Spiel eins gegen eins sind." Dabei kann er im Prinzip in Bestbesetzung auflaufen. Lediglich hinter dem Einsatz von Georg Amend steht nach einer Schulterverletzung ein kleines Fragezeichen.

Von solchen personellen Voraussetzungen kann der Mannschaftsverantwortliche des ART II, Hajo Pfeiffer, nur träumen. In Shogo Mido, Andreas Stüsgen, Moritz Nowakowski, Timo Sobotta, Daniel Plöger und Jan Lenzen fehlt ihm fast die halbe Mannschaft. "Im Moment sind wir nicht gerade mit einem üppigen Kader gesegnet. Wenn wir keine Aushilfen aus der A-Jugend bekommen, werden wir nur einen Wechselspieler haben", erläutert er die Situation vor dem Gastspiel bei der DJK GW Werden. "Die Essener haben eine kampfstarke Truppe, die sich nach einem schwachen Saisonstart hochgearbeitet hat", ist er nicht allzu zuversichtlich den 33:30-Erfolg vom ersten Aufeinandertreffen wiederholen zu können.

Durch den Ausfall der drei Rückraum-Spieler Falk Baberg, Nils Kossmann und Max Herbst sowie von Kreisläufer Lukas Balzer ist auch die Ausgangsposition der HSG Gerresheim vor dem Vergleich mit dem ETB SW Essen nicht all zu rosig. Hinzukommt, dass Jens Dick und Lars Müller unter der Woche durch einen grippalen Infekt nur bedingt trainieren konnten. "Der ETB hat die erfahrenste Truppe der Liga, zu der auch einige sehr gute junge Spieler gehören. Von daher wird es schwer für die 27:30-Hinspiel-Niederlage Revanche zu nehmen", dämpft Gerresheims Trainer Ralf Müller die Erwartungen. Sein Team kann so oder so gegen den Fünften locker aufspielen, da es als Vierter weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg mehr etwas zu tun hat.

(RP)
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