Eishockey DEG will wieder ins Herz der Stadt

Düsseldorf · In der öffentlichen Wahrnehmung kam der Düsseldorfer Eishockeyklub in den vergangenen Jahren nicht gut weg. Mit dem Verzicht auf einen Namenssponsor soll nun eine neue Richtung eingeschlagen werden. Vor allem ein Mann ist dabei federführend: Boris Bartels.

Pommesbude. Lecker, denken die einen. Unprofessionell, meinen die anderen. In den vergangenen Jahren wurde die Arbeit in der Geschäftsstelle der Düsseldorfer EG in Fankreisen des Öfteren despektierlich mit der Leitung eines Imbissstandes verglichen. Natürlich war dem nicht so. Viele Menschen arbeiteten und arbeiten seit Jahren an der Brehmstraße mit Herzblut für den Eishockeyklub. Das Ergebnis in der öffentlichen Wahrnehmung war dennoch suboptimal. Für eine neue, frischere Ausrichtung soll nun vor allem Boris Bartels von dreimarketing sorgen. Der Diplomkaufmann mit Schwerpunkt Marketing will das Image des finanziell angeschlagenen Traditionsvereins aufpolieren.

Wir werden alle Steine umdrehen, alles hinterfragen und in aller Ruhe analysieren", erklärt Bartels. Nachdem auf finanzieller Ebene der Minimaletat für Spieler von zwei Millionen Euro gestemmt und die Lizenz für die Deutsche Eishockey Liga (DEL) beantragt wurde, laufen nun die Planungen in vollem Gange weiter. Neben der Akquise weiterer Sponsoren, soll vor allem die Identifikation mit dem Klub wieder gestärkt werden. "Wir wollen die Marke DEG ins Volk bringen, den Verein in der Breite verankern", sagt Bartels, der auch seit Jahren bei Fortuna Imagepflege betreibt.

Zusammen mit DEG-Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp und Arndt Rautenberg (rölfspartner) hat er bereits früh die Entscheidung gefällt, nicht auf einen Investor oder Namensgeber - wie es zuvor die Metro war - zu setzen, sondern "den Verein auf breite Füße zu stellen". Viele kleine und mittelständische Unternehmen mit regionaler Bindung sollen in Zukunft das finanzielle Fundament bilden. "Als wir angefangen haben, stellten wir fest, dass die DEG dort schwach aufgestellt ist." Eine Lösung, wie sie der EHC München gewählt hat, der nun von einem bekannten Hersteller von Energy-Drinks unterstützt wird, kam für die neuen Verantwortlichen nicht in Frage. "Es heißt nicht, dass unser Weg der Königsweg ist, aber wir sind davon überzeugt, so die Marke DEG wieder attraktiver machen zu können." Die Tür für Großsponsoren ist dennoch offen. "Wir haben schon Gespräche mit größeren Unternehmen geführt und positive Resonanzen bezüglich unserer Arbeitsweise bekommen", sagt Bartels und hofft auf Vertragsabschlüsse.

Nach der Überarbeitung der Homepage stehen nun weitere Veränderung an. In den kommenden Tagen treffen sich mehrere Arbeitskreise, um unter anderem auch das Rahmenprogramm der Spiele im Dome zu diskutieren. Zu den Wünschen der Anhänger wird dabei auch das Fanprojekt befragt. Die "Pommesbuden"-Rufer werden es gerne hören.

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