Düsseldorfer EG DEG verpasst den ganz großen Coup

Düssledorf · Die Eishockeyprofis waren einer faustdicken Überraschung ganz nahe, verloren aber beim Spitzenreiter Mannheim nach einer 2:0-Führung noch 2:3. Entscheidend war das schwache Überzahlspiel.

 Michael Davies brachte die DEG mit seinem zweiten Saisontor mit 1:0 in Führung.

Michael Davies brachte die DEG mit seinem zweiten Saisontor mit 1:0 in Führung.

Foto: american.sports.info

Die Frage schien einer Majestätsbeleidigung gleichzukommen. Ob das Spiel beim Spitzenreiter in Mannheim nicht besser abgeschenkt werde, damit die volle Konzentration dem Derby in Krefeld gelte? "Spinnst du? Wir wollen auswärts punkten und damit möglichst in Mannheim beginnen", antwortete Christof Kreutzer entrüstet. Nach fünf Auswärtsspiele ohne einen einzigen Punktgewinn und 8:26 Toren schien das vermessen. Doch zwei Drittel lang schien es tatsächlich so, als könne der krasse Außenseiter aus Düsseldorf die Punkte entführen. Doch am Ende verloren die Gäste mit 2:3 (2:0, 0:1, 0:2) und standen wieder mit leeren Händen da.

So einen Auftakt gibt es nicht oft zu sehen. Nach einem dreiminütigen Powerplay der Gastgeber gab es ein Bully vor dem Mannheimer Tor — und prompt zappelte die Scheibe im Netz. Michael Davies, der ansonsten meist als Assistent in Erscheinung tritt, brachte mit seinem zweiten Saisontor die DEG völlig überraschend in Führung.

Auch anschließend änderte sich das Bild kaum. Die Düsseldorfer mussten mehr als ein Dutzend gefährlicher Angriffe überstehen und kamen höchst selten ins gegnerische Drittel. So stand einmal mehr Torhüter Tyler Beskorowany im Brennpunkt, während sein Gegenüber im gesamten Anfangsdrittel nur zwei weitere Schüsse auf seinen Kasten bekam. 18:3 lautete die offizielle Schussstatistik, 0:2 der Stand nach Rob Collins' Treffer.

Kreutzer verfehlt das leere Tor

Im Mittelabschnitt ließ sich die DEG nicht mehr ganz so sehr einschnüren. In der 36. Minute hätte Daniel Kreutzer für die Vorentscheidung sorgen müssen, doch verfehlte er bei Überzahl das leere Tor. Das rächte sich kurz vor der Pause. Als Kurt Davis auf der Strafbank hockte, kamen die Gastgeber zum Anschlusstreffer. Das war natürlich nicht unverdient, aber für die Düsseldorfer gleichermaßen unnötig und ärgerlich.

Die Mannheimer kamen mit viel Schwung aus der Kabine und warfen nun alles nach vorn. Den Ausgleich musste der ansonsten starke Beskorowany auf seine Kappe nehmen. Viel schlimmer war jedoch das zweiminütige Überzahlspiel, das ohne Druck und ohne Biss von Verteidiger Bernhard Ebner im Aufbau vertändelt wurde. Kaum waren die Mannheimer wieder komplett, bestraften sie die DEG und gingen mit 3:2 in Führung.

Der Titelaspirant, der der Niederlage nahe war, hatte das Spiel gedreht. Natürlich war der Sieg der Gastgeber verdient, doch für die DEG war gestern Abend mehr drin. So muss das Team weiter auf den ersten Punktgewinn auf fremdem Eis warten — zumindest bis morgen in Krefeld.

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