Düsseldorfer EG Analyse: DEG marschiert in Richtung Play-offs

Düsseldorf · Nach dem ersten Saisondrittel liegt die DEG in der Deutschen Eishockey Liga im Soll. Die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer ist nach einem Fehlstart – nur drei Punkte aus den ersten sechs Spielen – auf Rang neun vorgerückt.

 Die DEG darf wieder häufiger jubeln.

Die DEG darf wieder häufiger jubeln.

Foto: american-sports.info

Nach dem ersten Saisondrittel liegt die DEG in der Deutschen Eishockey Liga im Soll. Die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer ist nach einem Fehlstart — nur drei Punkte aus den ersten sechs Spielen — auf Rang neun vorgerückt.

Die Gesellschafter Mikhail Ponomarev und Peter Hoberg haben vor der Saison nicht nur tief in die Tasche gegriffen, um das Siechtum der DEG am Tabellenende der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu beenden, sondern sie haben auch klare Ziele formuliert. "Wir wollen in die Play-offs, zumindest aber die Pre-Play-offs erreichen", hatte Ponomarev gesagt. Nach dem ersten Saisondrittel sieht es so aus, als könne das Ziel erreicht werden. Noch ist nichts erreicht, doch die Zwischenbilanz ist befriedigend.

Trainer Die Entscheidung, Christof Kreutzer die Verantwortung zu übertragen, war mutig. Dabei setzten die Gesellschafter nicht auf einen erfahrenen Mann mit großem Namen, sondern auf einen Novizen, auf ein echtes Eigengewächs. "Ich habe keine echte Alternative gesehen, deshalb haben wir einen aus der Familie bevorzugt", erklärte Ponomarev. Kreutzer, der an der Brehmstraße groß geworden ist, hat sich in Co-Trainer Tobias Abstreiter einen Mann seines Vertrauens geholt. Sie haben vor der Saison einen Plan entworfen, den sie konsequent umsetzen. Sie machen einen guten Job und hatten dabei auch das Glück des Tüchtigen.

Torhüter Kreutzer und Abstreiter haben in einer ganz entscheidenden Situation Mut und Durchsetzungsvermögen bewiesen. Als Torhüter Bobby Goepfert mit einer Hüftverletzung ausfiel, holten sie Tyler Beskorowany. Eine überaus heikle Entscheidung gleich aus drei Gründen: Es bestand die Gefahr, dass sich Lukas Lang, die Nummer zwei, vor den Kopf gestoßen fühlt, dass Goepfert auf den neuen Konkurrenten ungehalten reagiert und dass der Neue ein Flop ist. Doch der Kanadier war ein Glücksgriff, der zum großen Rückhalt avancierte und der Mannschaft Stabilität verliehen hat. Die Ruhe, die er ausstrahlt, hat dem Team gut getan. Lukas Lang verhält sich gleichermaßen vorbildlich wie professionell. Bleibt abzuwarten, wie Bobby Goepfert nach seiner Genesung mit der Situation klar kommt.

DEL 14/15: DEG - Straubing
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Neue Die DEG profitiert von ihren frühzeitigen und guten Verpflichtungen. Auf der einen Seite wurden die Wechsel von Tim Conboy, Travis Turnbull und Jakub Ficenec eingefädelt, als es in Ingolstadt nicht lief und niemand ahnen konnte, dass sie als Meister nach Düsseldorf kommen. Conboy und Turnbull haben überzeugt, Kurt Davis und Stephan Daschner die Erwartungen erfüllt, während Rob Collins dies noch nicht gelungen ist. Drew Schiestel hat gar enttäuscht. Überragende Neuverpflichtung ist Michael Davies, der gemeinsam mit den beiden Norwegern Ken Olimb und Andreas Martinsen sogar zu den Top-Scorern der DEL zählt.

Alte Christof Kreutzer legt großen Wert auf Erfahrung. "Die hat uns in der vergangenen Saison gefehlt", sagt er. Und er mag es nicht, wenn bei seinen Spielern auf das Alter geblickt wird. Jedoch kann nicht ausgeblendet werden, dass ausgerechnet die älteren Spieler größeren Schwankungen unterlagen. Kapitän Daniel Kreutzer, Niki Mondt, Jakub Ficenec und Rob Collins waren aus verschiedenen Gründen bislang jedenfalls nicht in der Lage, die Führungsrollen zu übernehmen, die ihnen zugedacht sind.

Finanzen Die Gesellschafter haben vor der Saison nicht nur eine neue sportliche Führung installiert, sondern auch einen neuen Geschäftsführer. Jochen Rotthaus sollte den brach liegenden Marketingbereich aktivieren und Sponsoren gewinnen. "Wir wollen nicht mit blanker Brust in die Saison starten", hatte Rotthaus formuliert. Dieses Ziel hat er verfehlt. "Das beste Marketing ist ohne sportlichen Erfolg nichts", sagt er. Sportlich geht aufwärts, jetzt müssen nicht nur weitere Punkte, sondern auch Partner gewonnen werden.

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