Düsseldorfer EG DEG kämpft die Haie nieder
Düsseldorf · 8870 Fans sind aus dem Häuschen. Die DEG besiegt auch den hohen Favoriten Köln. Beim 5:4-Sieg der Gastgeber treffen fünf verschiedene Düsseldorfer, viermal in Überzahl. Bereits am Dienstag steigt das Heimspiel gegen Wolfsburg.
Hansi Sültenfuß hatte an seinem Ehrentag überhaupt kein gutes Gefühl. "Vor 30 Jahren war die Situation ähnlich", erinnerte sich der damalige Organisationsleiter der DEG an seinem 88. Geburtstag. "Damals standen die Haie auch schlecht da und hatten den Trainer gewechselt. Sie kamen an die Brehmstraße und haben prompt gewonnen. Ich fürchte, das wird diesmal genauso."
Aber in den drei Jahrzehnten hat sich viel geändert. Andere Spieler, andere Trainer, andere Spielstätte. Und so kam es diesmal trotz Kölner Trainerwechsel anders. Die DEG gewann das rheinische Derby vor 8870 Zuschauern im Rather ISS-Dome mit 5:4 (1:1, 1:0, 3:3).
Die Gastgeber, die vier ihrer fünf Heimspiele zuvor gewonnen hatten und die Serie unbedingt fortsetzen wollten, erwischten einen Start nach Maß. Nach nur 126 Sekunden gingen sie in Führung. Michael Davies, der ansonsten meist als glänzender Vorbereitung in Erscheinung tritt, erzielte in Überzahl den Führungstreffer.
Wenig später hatten die Rot-Gelben nach einem hässlichen Stockschlag des Kölners Latta gegen Torhüter Tyler Beskorowany erneut ein Überzahlspiel, das jedoch nicht von Erfolg gekrönt war. Die Gäste kamen nun besser ins Spiel und setzten die Düsseldorfer unter Druck, die vier Minuten in Unterzahl einige heikle Situationen zu überstehen hatten und sich bei ihrem Schlussmann bedanken konnten.
Den Ausgleich durch Stephens' abgefälschten Schuss konnte er allerdings nicht verhindern. Erst jetzt drehte die DEG wieder auf und fand zur Dominanz der Anfangsminuten zurück. Doch es ging mit dem 1:1 in die erste Pause, weil Davies freistehend vergab.
Die DEG begann im Mittelabschnitt wie zu Beginn und nutzte erneut ein Überzahlspiel. Hatte Sekunden zuvor schon Ken Olimb die Führung erzielen müssen, so gelang dies Verteidiger Tim Conboy mit einem Schuss ins lange Eck. Und die DEG hatte aus dem Anfangsdrittel gelernt, denn diesmal überließ sie nicht den Haien das Spiel, sondern gestaltete es ausgeglichen. Dabei hatte sie Pech, dass Verteidiger Stephan Daschner (35.) nur den Pfosten traf. So ging es mit der knappen, aber hochverdienten 2:1-Führung in die zweite Pause.
Das Schlussdrittel begann mit dem Super-Gau. Der DEG gelang es in Überzahl trotz zwei guter Möglichkeiten nicht, sich einen Zwei-Tore-Vorsprung zu erarbeiten, doch damit nicht genug — nur zwölf Sekunden später kassierten sie den erneuten Ausgleich. Welch eine kalte Dusche!
Doch die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer bewies Moral. Ausgerechnet der 36 Jahre alte Düsseldorfer Niki Mondt, der schon über 1000 Erstligaspiele auf dem Buckel hat, brachte die DEG mit seinem ersten Saisontor wieder in Front. Als Travis Turnbull auf 4:2 erhöhte, schien das eine Vorentscheidung, doch nur eine Minute später verkürzten die Haie.
Die zweite Bankstrafe der Haie nutzte die DEG zu ihrem vierten Überzahltor. Für den Norweger Andreas Martinsen war es bereits das achte Saisontor. Die Kölner riskierten alles, nahmen den Torhüter vom Eis und kamen tatsächlich noch zum Anschlusstreffer. Doch die DEG rettete den verdienten Sieg ins Ziel.
Entsprechend ausgelassen wurde auf den Rängen gefeiert. "Dass die DEG mir so ein schönes Geburtstagsgeschenk macht, hätte ich nicht gedacht", meinte Hansi Sültenfuß gerührt. "Und Siege gegen Köln sind für mich auch heute noch immer was ganz Besonderes."
