Düsseldorfer EG DEG-Trainer: Wir sind viel stärker besetzt

Düsseldorf · Christof Kreutzer ist zufrieden mit seinem Kader, den er zusammengestellt hat. Im Trainingslager wurde deutlich, dass vieles gut zusammenpasst, so wie er es sich vorgestellt hat. Vor allem aber legt er großen Wert auf Kommunikation.

Testspiel: Duisburg - DEG
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Christof Kreutzer steht gelöst im Foyer der Eishalle in Sursee. Soeben hat seine Mannschaft das dritte und letzte Spiel während des viertägigen Trainingslagers absolviert. Seine Bilanz fällt rundum positiv aus, nicht nur von den Ergebnissen, sondern vor allem von den Leistungen her — trotz einiger Niederlagen. Zum Abschluss gab es gegen den Schweizer Erstligist EV Zug, bei dem der ehemalige Mannheimer Harold Kreis an der Bande steht, eine knappe 3:4-Niederlage. Zuvor hatte es eine 1:4-Schlappe gegen den HC Ambri-Piotta sowie einen 7:2-Sieg beim Zweitligisten HC Thurgau gegeben.

Auf dem Weg der Vorbereitung ist Kreutzer mit der Mannschaft ein gutes Stück voran gekommen. "Wir haben nach sechs Tagen Eisarbeit bereits unser erstes Spiel bestritten, das machen nur wenige so", erklärt der Coach. "Aber die Spiele hatten ein gutes Tempo. Dabei ist es wichtig, dass man auch eine Niederlage kassiert. Zum einen lernt man sportlich dazu und zum anderen ist es auch wichtig, damit umzugehen."

DEG: Das ist der Kader 2014/15
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Foto: www.american-sports.info

Das Spiel auf dem Eis sieht anders aus als in der vergangenen Saison. Da hatten die Düsseldorfer aufgrund ihres Kaders mit nahezu ausschließlich jungen Spielern nicht mehr zu bieten als Kampfgeist und Leidenschaft. Jetzt schaut das schon etwas anders aus. Da wird auch Eishockey gespielt. "Wir haben jetzt eine ganz andere Breite im Team. Die Qualität der Spieler ist jetzt so, dass wir die Scheibe nicht nur raus schlagen, sondern die Situation auch mal spielerisch lösen wollen."

Saison 13/14: Testspiel Duisburg - DEG
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Ein schönes Beispiel ist Jonas Noske. Der 19-Jährige war in der vergangenen Saison oft auf sich allein gestellt. Christof Kreutzer hat ihm nun den 37 Jahre alten Routinier Jakub Ficenec an die Seite gestellt. Noske schlägt die Scheibe nicht mehr einfach raus, sondern sucht Ficenec. "Der Spieler muss die Situation erkennen, ob ein schneller Pass oder ein Aufbau besser ist", erklärt Kreutzer. "Schnell soll schon gespielt werden, aber mit Kopf und System."

Ficenec hilft Noske dabei, indem er auf dem Eis viel mit ihm spricht, lautstark Anweisungen gibt. "Ich habe die Spieler vor der Verpflichtung gefragt, ob sie auch bereit sind, den Jungen zu helfen", berichtet der Coach. "Das war eine wichtige Voraussetzung." Christof Kreutzer setzt auf Kommunikation. "Das ist eine klare Vorgabe", sagt er. Dabei fordert er nicht nur, dass auf dem Eis miteinander gesprochen wird, sondern auch in der Kabine. "Wenn man spricht und das gut macht, bist du ein Mann mehr auf dem Eis. Wer nicht spricht, ist klar im Nachteil", betont er, Bei aller Freude über die verbesserte Qualität und die Fortschritte bleibt der Trainer realistisch: "Natürlich ist es schön, wenn etwas eintrifft, was man geplant hat, aber es ist noch wahnsinnig früh. Die Tendenz ist da, ich habe ein gutes Gefühl, aber das muss immer wieder bestätigt werden."

Dass einige Spieler — Kapitän Daniel Kreutzer und Michael Davies — gesagt hatten, sie wollten Meister werden, versucht der Coach richtig einzuordnen. "Es ist gut, wenn man selbstbewusst ist und Ziele hat", sagt er. "Aber die müssen realistisch sein. Natürlich geht es jede Saison um die Meisterschaft. Das ist auch ein schöner Traum oder ein gutes Ziel. Und wenn wir Meister würden, hätten wir unser eigentliches Ziel — die Play-offs — auch erreicht." Nach den beiden vergangenen Jahren als abgeschlagener Tabellenletzter der Liga wäre das Erreichen der Play-off-Runde schon ein großer Schritt.

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