Düsseldorfer EG DEG-Verteidiger kommt aus Kanada

Düsseldorf · Nach der Verpflichtung von Drew Schiestel steht der Kader für die in zwei Wochen beginnende Saison. Die Stimmung in der Mannschaft und bei den Fans ist von Zuversicht geprägt. Über 1000 Anhänger kamen zur Saisoneröffnung.

 Trainer Christof Kreutzer zeigt Drew Schiestel (links) in der DEG-Kabine seinen Platz. Tags zuvor standen die Fans bei der Saisoneröffnung für Autogramme an.

Trainer Christof Kreutzer zeigt Drew Schiestel (links) in der DEG-Kabine seinen Platz. Tags zuvor standen die Fans bei der Saisoneröffnung für Autogramme an.

Foto: Häfner

Drew Schiestel ist da. Als der Vertrag am Samstagmorgen unterzeichnet, die Tinte noch nicht trocken war, packte der Kanadier seine sieben Sachen und fuhr zum Flughafen. "Vaterland, ich komme", twitterte er vor dem Abflug. Gestern Mittag landete der 25 Jahre alte Verteidiger nach einem Zwischenstopp in Amsterdam dann in Düsseldorf. Sein erster Weg führte ihn nicht etwa in sein neues Appartement, sondern zum ISS-Dome. "Er wollte als erstes die Arena sehen", berichtet Trainer Christof Kreutzer, der den Fremdenführer gab.

Schiestel war begeistert. "Das hier ist alles top - die Halle, die Kabinen, wirklich beeindruckend." Er hatte es zuvor schon erzählt bekommen, aber jetzt konnte er sich davon überzeugen. In den vergangenen Tagen hatte er nämlich öfter mit Travis Turnbull und Tim Conboy telefoniert. Mit den beiden hatte er früher gemeinsam in einem Team gespielt, und sie hatten seinen Appetit auf Düsseldorf und die DEG noch größer werden lassen. "Natürlich ist es ein Vorteil, dass ich sie kenne", meinte Schiestel.

Schmackhaft mussten sie ihm den Wechsel - der schwedische Agent von Andreas Martinsen hatte den Kontakt vermittelt - nicht machen. "Ich wollte nach Europa", sagt Drew Schiestel. "Dass ich in mein Vaterland zurückkehre, freut mich; dass ich nach Düsseldorf komme, ist fantastisch. Mein Opa Heinz und meine Oma Lori haben nämlich in Düsseldorf geheiratet." Der Großvater, in Bonn geboren, ist verstorben, die Großmutter, die aus Wesseling stammt, hat ihm gratuliert und ihn bestärkt. Die rheinischen Wurzeln seiner Großeltern haben seine Neugierde auf Europa stets wach gehalten - und das Interesse am Fußball geweckt. "Auch das finde ich toll, dass hier in der Region viele gute Vereine spielen - Leverkusen, Schalke, Dortmund." Mönchengladbach und Fortuna hat er nicht genannt, in Kanada orientiert man sich anscheinend eher an der Königsklasse.

Als Schiestel seine Tasche aus-, Schoner und Schlittschuhe in der Kabine einräumt, sind die Muskeln des 1,83 Meter großen und 82 Kilo schweren, gut durchtrainierten Abwehrspielers zu sehen, der bei der DEG in der kommenden Saison die Nummer 21 tragen wird. "Er wird unserer Abwehr noch mehr Stabilität verleihen und uns weiter helfen", sagt Trainer Christof Kreutzer, der damit auf den Ausfall des Amerikaner Kurt Davis (Daumenbruch) reagiert hat. Doch der Coach denkt nicht nur kurzfristig. Er hofft, dass Schiestel einen deutschen Pass bekommen kann, wodurch der Mann mit 240 AHL-Spielen noch wertvoller würde.

Dann kutschierte Kreutzer den Neuling in sein Appartement an der Brehmstraße, wo tags zuvor über 1000 Fans die Saisoneröffnung mit der Mannschaft gefeiert hatten. "Diese fast überwältigende Resonanz gibt uns viel Energie und Rückenwind für die Saison", sagte Geschäftsführer Jochen Rotthaus. "Ich hoffe, dass die Stimmung bei unserem ersten Heimspiel gegen Hamburg genauso gut ist und die Fans auch dann etwas zu feiern haben."

(RP)
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