Düsseldorfer EG DEG-Vorstand reicht Widerspruch ein

Düsseldorf · Eine Mitgliederversammlung soll einberufen werden, sobald das Amtsgericht Rechtssicherheit geschaffen hat.

Nach dem ersten Schock ist an der Brehmstraße inzwischen wieder Ruhe eingekehrt. "Wir haben beraten und beim Amtsgericht Widerspruch gegen die erlassene Einstweilige Verfügung eingelegt", berichtet Michael Staade, der zweite Vorsitzende der Düsseldorfer EG. Und was noch viel wichtiger ist: Die Gesellschafter Mikhail Ponomarev und Peter Hoberg haben zwar nicht erfreut, aber doch gelassen auf die Klage reagiert.

Das Amtsgericht hatte am Dienstag der Klage sowie der beantragten einstweiligen Verfügung von Dieter Festag stattgegeben. Das DEG-Mitglied, das von Rechtsanwalt Martin Ludowigs vertreten wird, hatte die Mitgliederversammlung vom 20. Mai angefochten, auf der Wolfgang Boos und Christof Kreutzer neu gewählt worden waren. Vor allem aber hat er die Übertragung von Anteilen der DEG auf die geldgebenden Gesellschafter Ponomarev und Hoberg gestoppt.

Das hatte zu der nicht unbegründeten Befürchtung geführt, die Geldgeber - die fast für die Hälfte des 6,2 Millionen Euro hohen Etats verantwortlich zeichnen - könnten unter diesen Umständen ihre Bürgschaften zurückziehen. Dann hätte die DEG von der Deutschen Eishockey Liga (DEL), die in den nächsten Tagen entscheidet, aber keine Lizenz für die kommende Saison erhalten - es wäre das Ende des Düsseldorfer Profi-Eishockeys gewesen.

Mikhail Ponomarev ließ aber durchblicken, dass er seine Zusagen nicht von einem klagenden Mitglied abhängig machen wird. "Alle notwendigen Unterlagen sind fristgerecht bei der DEL eingereicht worden", bestätigte Christina Begale unserer Zeitung. Die frühere enge Mitarbeiterin des verstorbenen Oberbürgermeisters Joachim Erwin arbeitet inzwischen als Europa-Direktorin für Sportmarketing und Business Development der Firma Energy Consulting Europe von Ponomarev. Die DEG-Gesellschafter sähen keine Notwendigkeit, sich zu dem Vorgang zu äußern, da er lediglich den Verein betreffe. Dabei ließen sie allerdings durchblicken, dass sie Zwistigkeiten innerhalb der Mitgliedschaft als wenig förderlich ansehen.

Wie geht es nun weiter? "Wir müssen zunächst einmal die Entscheidung des Gerichts abwarten", sagt Michael Staade. Jetzt bereits eine Mitgliederversammlung einzuberufen, mache wenig Sinn. "Das werden wir machen, sobald Rechtssicherheit herrscht. Auf dieser Basis können wir dann handeln."

Inzwischen mehren sich die Anzeichen, dass der Vorsitzende Markus Wenkemann nicht mehr für das Amt kandidieren will. Er hatte bereits vor der letzten Versammlung eine gewisse Müdigkeit bekundet. Dass dort formelle Fehler gemacht wurden, scheint unstrittig. Auf der anderen Seite waren alle Beschlüsse mit überwältigenden Mehrheiten von den Mitgliedern abgesegnet worden.

(RP)
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