Düsseldorfer EG DEG-Fehler vom Meister sofort bestraft

Düsseldorf · Abwehrschwach und undiszipliniert präsentierte sich die DEG in den ersten zehn Minuten. Anschließend lief sie einem 0:3-Rückstand hinterher und verlor nach großem Kampf gegen Meister Ingolstadt mit 2:3. Morgen geht es nach Iserlohn.

DEL 14/15: DEG - Ingolstadt
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Diese Niederlage hat sich die Düsseldorfer EG selbst zuzuschreiben. Die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer verlor vor 4480 Zuschauern — darunter auch Fortuna-Trainer Oliver Reck — gegen den ERC Ingolstadt mit 2:3 (0:3, 1:0, 1:0), obwohl sie weitaus mehr und auch die klareren Chancen hatte. Doch zuvor war sie aufgrund ihres undisziplinierten Verhaltens und der Abwehrfehler geradezu irreparabel ins Hintertreffen geraten. So lagen die Gastgeber — wie schon in Wolfsburg und München — früh aussichtslos mit 0:3 zurück. Am Ende wackelte der Sieg der läuferisch starken Gäste sogar noch gewaltig.

"Alles von vorn" heißt die DEG-Hymne, die vor jedem Heimspiel gespielt wird. Alles von vorn — das erinnert an die Tradition, an die großen Erfolge, an die fantastischen Zeiten an der Brehmstraße. Aber es wird eben nicht nur der Vergangenheit gehuldigt, sondern das Schwelgen in Erinnerungen dient nur einem Ziel: dem Ansporn, heute an frühere Zeiten und Erfolge anzuknüpfen. Und es scheint, als mache die DEG gemeinsam mit ihren Fans einen großen Schritt auf diesem Weg. Als gestern Abend vor dem Spiel das Altbierlied erklang, wurde so lautstark mitgesungen wie seit Jahren nicht. Da wehte der Geist der Brehmstraße durch den ISS-Dome — endlich, nach sechs Jahren!

DEL 14/15: DEG -Hamburg
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Es war gleich aus drei Gründen ein besonderes Spiel. Zum einen ist Ingolstadt der amtierende Meister, zum anderen standen der DEG erstmals alle Verteidiger zur Verfügung — es fehlten nur Torhüter Bobby Goepfert und Stürmer Dominik Daxlberger — und drei Spieler, die im April mit den Bayern den Titel gewonnen hatten, stehen nun im Team der DEG: Travis Turnbull, Tim Conboy und Jakub Ficenec. Entsprechend war natürlich für Brisanz gesorgt. Dementsprechend hatte Ingolstadts Torjäger John Laliberte auf die Frage geantwortet, ob er einen Gruß an seine ehemaligen Kameraden habe: "Take it easy!"

Aber das dürfte ihnen nicht so leicht fallen, denn was das Wechsel-Trio und ihre Kameraden in den ersten zehn Minuten erlebten, war äußerst schwer verdaulich. War das 0:1 bitter, so glich der Doppelschlag zum 0:3 in Unterzahl — Routinier Ficenec und Alexander Preibisch hockten in der Kühlbox — beinahe einem vorzeitigen K.o.. Aber eine 3:5-Unterzahlsituation kommt aufgrund der vergrößerten Angriffszonen einem Torerfolg geradezu gleich, erscheint erfolgversprechender als ein Elfmeter im Fußball. Entsprechend große Bedeutung kommt der Disziplin zu. Da hilft auch nicht ein Schussverhältnis von 15:8, was obendrein ein Zeugnis für die Effektivität des Meisters ist.

Trotz des Stimmungskillers standen die Fans hinter der DEG, die im Mittelabschnitt auf den Anschluss drängte, aber stets an ihrer Ungenauigkeit im Abschluss oder am starken Torhüter Timo Pielmeier scheitere. Aktivposten Ken Olimb nährte mit seinem Anschlusstreffer kurz vor der zweiten Pause die Hoffnung, doch auch im Schlussdrittel wurden beste Möglichkeiten vergeben. Dass Stephan Daschner (46.) mit einem Penalty an Pielmeier scheiterte, passte an diesem Abend ins Bild.

Für die DEG wird es nun eng. Will sie nicht frühzeitig ins Hintertreffen geraten, muss sie punkten. Nächste Chance: Am Sonntag in Iserlohn.

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