DEG Hart, aber herzlich

Düsseldorf · Das neue Führungsduo des Eishockeyklubs hat eine strikte Linie als Führungsstil gewählt. Doch Manager Walter Köberle und Trainer Christian Brittig können auch anders. Das beweist die Personalie Alex Henry.

DEG: Toten Hosen helfen Eishockeyklub
21 Bilder

DEG: Toten Hosen helfen Eishockeyklub

21 Bilder

Der finanzielle Rahmen der Düsseldorfer EG für die nächste Saison ist eng. Die nächste Spielzeit in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist zwar gesichert und alle weiteren Einnahmen durch Sponsoren oder durch den Club 2012 fließen ab jetzt in vollem Umfang in den Spieleretat, doch große Sprünge können bei der Personalauswahl nach wie vor nicht gemacht werden. Auch der einstige Teamleiter Walter Köberle, der sich mehr mit seiner Liebe zum langjährigen Arbeitgeber als mit entsprechender Erfahrung für seinen neuen und zusätzlichen Aufgabenbereich als Manager empfehlen konnte, war eine preiswerte Alternative für die Geschäftsführung.

Mit überaus großem Eifer widmet er sich seit dem auch der Spielersuche. Früh gab er seine persönlichen Richtlinien bekannt. Ausnahmen und persönliche Eitelkeiten waren für niemanden vorgesehen. Das bekamen beispielsweise auch Stürmer Ben Gordon und dessen Berater zu spüren. Wer sich nicht der neuen Gangart unterordnen möchte, kann gehen, oder braucht erst gar nicht zu kommen. Köberle holte zudem den vermeintlich richtigen Mann an seine Seite. Auch Trainer Christian Brittig machte den Pressevertretern direkt beim ersten Treffen klar, was für ihn am wichtigsten sei: Disziplin und Einsatzwillen. Mangelndes Talent sollen seine Spieler durch Fitness ausgleichen.

Trainingsbeginn ist daher auch der für diese Liga frühe Termin am 1. Juli. Wer da nicht mitziehen will, braucht nicht an die Brehmstraße zu kommen. Einzige Spielern, die lange in den jeweiligen Play-offs aktiv sind, sollte eine Ausnahme gewährt werden. Maximal zehn Wochen nach dem letzten Spiel der abgelaufenen Saison müssten aber auch diese Akteure antreten.

Doch während die ersten Spieler bereits jetzt freiwillig unter Anleitung von Brittig im Sommertraining schwitzen, erhält der erste neue Profi zwei Wochen länger frei. Alex Henry, der aus der nordamerikanischen AHL an den Rhein wechseln wird, steigt erst Mitte Juli ins Training ein. Aber was auf dem ersten Blick wie ein Bruch mit den eigenen strengen Richtlinien anmutet, ist viel mehr Kalkül. Denn der erfahrene Verteidiger konnte unter anderem deswegen zur DEG gelotst werden, weil seine Frau eine Arbeitsstelle in den Niederlanden antreten wird. Das Paar wird demnach seinen Lebensmittelpunkt nach Europa legen. Und das braucht Zeit.

Brittig weiß das und sagt: "Henry hat mir zugesichert, auch am 1. Juli da zu sein, wenn das Bedingung wäre. Aber er gilt als so trainingsfleißig, dass es besser ist, wenn er sein Privatleben in Ruhe regeln kann." Und Köberle verrät weiter: "Die zwei sollen nach Europa umziehen und sich im neuen Umfeld zurechtfinden." Das neue Duo mit der strengen Hand kann also auch anders. Im Hinblick auf die neue Saison könnte dies durchaus von Vorteil sein.

(url)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort