Düsseldorfer EG Lukas Lang — die Nummer eins der DEG

Düsseldorf · Bobby Goepfert fällt mindestens vier Wochen lang wegen einer Hüftverletzung aus. Jetzt schlägt die große Stunde für den 28 Jahre alten Torhüter Lukas Lang, der das volle Vertrauen von Trainer Christof Kreutzer genießt.

 Lukas Lang feiert gegen Meister Ingolstadt sein Heimdebüt im Trikot der DEG.

Lukas Lang feiert gegen Meister Ingolstadt sein Heimdebüt im Trikot der DEG.

Foto: www.american-sports.info - P.Koch

Gesucht wurde vor der Saison ein gestandener deutscher Torhüter mit Potenzial, der durchaus — wenn auch vielleicht nicht 52 Spiele in Folge — als Nummer eins taugt, sich aber als Nummer zwei auch auf die Bank setzt, ohne zu murren. Gefunden wurde Lukas Lang, Sohn der Krefelder Torhüter-Legende Karel, im tschechischen Brünn geboren, in Deutschland aufgewachsen. "Lukas passte bestens in unser Anforderungsprofil", sagt Trainer Christof Kreutzer, der den Keeper vom Nachbarn Krefeld über den Rhein lockte. "Er bringt alle Voraussetzungen mit und ist für uns die ideale Ergänzung zu Bobby Goepfert."

Jetzt ist der Fall eingetreten, dass es auf die Ergänzung ankommt. Stammtorhüter Goepfert fällt wegen einer Hüftverletzung aus. Vier Wochen voraussichtlich, aber so genau weiß das niemand. "Die Verletzung ist komplex", erklärt der Coach. "Niemand weiß, wie schnell sie heilt und wann er wieder einsatzbereit ist."

Kreutzer ist ehrlich. Er gesteht, dass ihn der Ausfall seiner Nummer eins schmerzt, obwohl er Vertreter Lukas Lang vertraut. "Es ist doch nicht so, dass wir das Lukas nicht zutrauen", sagt er. "Aber Trainer und Mannschaft fühlen sich immer wohler, wenn alle Mann an Bord sind. Natürlich wissen wir, dass während der Saison fast immer einer fehlt, aber der Torwart ist eben ein extrem wichtiger Baustein. Deshalb wäre es schon besser, wenn zwei gute Torhüter einsatzbereit wären."

Lukas Lang hat bereits in Augsburg, wo er zehn Minuten vor Schluss einsprang, und in München bewiesen, dass auf ihn Verlass ist. "Das war ein wichtiges Signal an die Mannschaft", sagt Kreutzer. "Er hat allen gezeigt, dass er seinen Mann steht." Daher hat er auch keine Bedenken, dass Lang zumindest in den nächsten vier Wochen die neue Nummer eins der DEG ist.

DEL 14/15: DEG -Hamburg
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Die Entscheidung, nach Düsseldorf zu wechseln, war richtig. "Als das Angebot der DEG kam, musste ich nicht lange nachdenken", berichtet der Keeper, der aber über die Art und Weise, wie er zwischen die Pfosten kommt, weniger glücklich ist. "Ich wünsche keinem eine Verletzung", sagt er. "Ich verstehe mich mit Bobby gut und habe uns immer mehr als Team, nicht als Konkurrenten gesehen." Morgen feiert Lang sein Heimdebüt, die Aufgabe gegen den Meister Ingolstadt könnte größer kaum sein. Aber er hat gute Erinnerungen an die Bayern. "In der vergangenen Saison habe ich auch gegen sie gespielt", erinnert er sich. Beim 3:0-Sieg hielt er seinen Kasten sauber. Morgen wäre er sicher schon mit einem knappen Sieg zufrieden.

Drei Auswärtsniederlagen stehen einem Heimsieg gegenüber, und um nicht ins Hintertreffen zu geraten, wollen die Rot-Gelben den zweiten "Dreier" feiern — der ISS Dome soll zur Festung werden. "Was der Heimvorteil bedeutet, haben wir in Augsburg erlebt", berichtet Kreutzer. "Da haben die Fans ihren Beitrag geleistet und geholfen, das Spiel umzubiegen." Ähnliche Unterstützung erhofft er sich morgen von den eigenen Fans für Lukas Lang und die Mannschaft. "Auch die Fans müssen vom ersten Bully an voll da sein", sagt er. "Die Spieler laufen auch nicht erst los, wenn die Fans schreien."

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