Lokalsport "Die Düsseldorfer haben mitgefiebert"

Düsseldorf · 13.942 Athleten gehen beim 14. Metro Group Marathon bei sehr kühler Witterung an den Start. Rund 1,6 Millionen Euro kostet die Veranstaltung. Hendrik Pfeiffer ist von der lautstarken Unterstützung in seiner Heimatstadt angetan.

Beim Startschuss sind es gerade einmal vier Grad. Wer da an einem Sonntagmorgen früh aufgestanden ist, um sich bei kühlen Temperaturen und einem zugigen Nordwest-Wind stundenlang an den Straßenrand zu stellen, muss schon ein großer Sportsfreund sein und ein Herz für die Leichtathleten haben. Entsprechend war der Besuch an der Strecke teilweise doch recht dünn. Dabei hatte sich so manches Restaurant auf eine Party eingestellt und vorbereitet. Gut, dass es 28 so genannte Streckenbelebungspunkte gab, an denen wenigstens etwas Stimmung aufkam, für die auch zwölf Samba-Bands sorgten.

Die Spitzenläufer bekamen das nur am Rande mit. Sie konzentrierten sich natürlich auf ihren Lauf. Das ging auch Hendrik Pfeiffer so, der eigentlich am Marien-Hospital daran denken wollte, dass er dort zur Welt gekommen ist. "Ehrlich gesagt, habe ich in dem Moment nicht dran gedacht", gestand er. "Aber auf der Kö habe ich dran gedacht, dass es meine Heimatstadt ist. Und da war mir klar, dass es heute reicht."

Mehr noch, Hendrik Pfeiffer hat einen Schulterschluss verspürt. "Es waren viele Freunde und Bekannte an der Strecke, die mich angefeuert haben", sagte er. "Es gab eine sehr große Unterstützung. Die Düsseldorfer haben richtig mitgefiebert, das habe ich schon gemerkt."

Auch die kühlen Temperaturen haben die Läuferinnen und Läufer nicht als problematisch empfunden. Die meisten kamen erschöpft, aber nicht völlig ausgepumpt ins Ziel. Dort kümmerten sich sofort Physiotherapeut Gerd Zilger und sein Team in einem Massagezelt um die Athleten. "Das ist die Olympia-Bank von Atlanta", sagte Zilger stolz, der natürlich auch 1996 bei den Olympischen Spielen für das deutsche Team tätig war, als er Pfeiffer dorthin führte. Dabei hätte Zilger aufgrund einer Erkrankung eigentlich im Krankenhaus liegen sollen. "Aber ich wollte die Jungs nicht im Stich lassen", sagte der 75-Jährige. Die Sanitäter hingegen hatten glücklicherweise relativ wenig Arbeit an diesem kühlen Tag. Insgesamt 3300 ehrenamtliche Helfer trugen ihren Teil dazu bei, dass die 1,6 Millionen Euro teure Veranstaltung reibungslos über die Bühne ging. Rund 5000 Läuferinnen und Läufer aus 64 verschiedenen Nationen lernten die Landeshauptstadt auf sportliche Weise kennen. Viele von ihnen machten sich nach dem Marathon im Hotel frisch, um nach einigen Stunden Verschnaufpause am Abend durch die Altstadt zu bummeln. Auch Hendrik Pfeiffer: "Die Muskulatur ist zwar unglaublich dicht, aber ich habe es besser weggesteckt als befürchtet. Wenn es so gut läuft, vergisst man die Schmerzen." Da saßen die Zuschauer daheim schon auf der warmen Couch.

(ths)
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