Lokalsport Die Rückkehr zur alten Stärke

Düsseldorf · Gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter setzt der SC West erfolgreich auf seine bewährte Spieltaktik.

Tim Kosmala kam als einer der Letzten vom Kunstrasen geschritten. Im Gesicht des Vizekapitäns des Fußball-Oberligisten SC West spiegelte sich nicht nur die Freude über den 3:2-Sieg gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter wider, sondern vor allem Erleichterung. "Es war wichtig, diesen Sieg hier heute zu holen", meinte der 23-Jährige. "Denn wenn du in der englischen Woche gleich zweimal hintereinander verlierst, dann wird es kritisch."

Dass es letztlich nicht so kam, lag sowohl am Doppelpack des Innenverteidigers als auch an einer taktischen Feinjustierung. "Wir wollten nach dem 0:4 gegen den VfB Homberg erst einmal sicher stehen", erläuterte der Blondschopf, "das haben wir, glaube ich, ziemlich gut umgesetzt." Auf dem Platz sah das folgendermaßen aus: Statt im offensiven 4-3-3 formierte sich die Startelf von West-Trainer Marcus John zu einem defensiveren 4-4-2 um, wobei die beiden Viererketten sehr eng beieinander standen. Dadurch spannten die Oberkasseler ein engmaschiges Netz um den eigenen Strafraum, in dem sich die Hö-Nie-Spieler immer wieder verfingen.

Auf die Umstellung waren die Gelb-Schwarzen sichtlich nicht vorbereitet. "Im Vorfeld haben wir mitbekommen, dass Hönnepel es erwartete, dass wir sie vorne direkt attackieren, aber wir haben das genaue Gegenteil gemacht", sagte Kosmala lächelnd.

Tatsächlich überließ der SCW den Gästen in der Anfangsphase weitestgehend das Spielgerät und setzte zwecks Entlastung immer wieder auf lange Bälle auf die Außen. Doch spätestens nach dem zwischenzeitlichen 2:1 durch Kosmala streuten die Oberkasseler auch einige Ballbesitzphasen in ihr Spiel ein. "Manchmal schadet es nicht, sich ein bisschen auf den Gegner einzustellen. Jedenfalls war die Mischung aus Ballbesitz und Spiel in die Spitze genau das Richtige", sagte der Abwehrchef. Hinzu gesellte sich eine ungeahnte Stärke bei Standardsituationen, aus denen zwei der drei Düsseldorfer Treffer resultierten. Kosmala zeigte sich darüber wenig überrascht: "Im Prinzip haben wir letzte Saison genauso gespielt."

Das machte sich auch auf dem Spielberichtsbogen bemerkbar, auf dem mit Keeper Sebastian Siebenbach lediglich ein einziger Neuling aufgeführt war. "Wir haben das Glück, dass wir dieses Jahr einen breiteren Kader zu Verfügung haben", sagte John zu den drei Umstellungen in der Startelf. Deswegen sei es auch denkbar, dass er am Sonntag beim Regionalliga-Absteiger FC Kray (15 Uhr, KrayArena) wieder rotiert. Mit Überraschungen ist bei West also immer zu rechnen.

(RP)
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