Lokalsport DSC 99 fehlt jegliche Leidenschaft

Düsseldorf · Der Fußball-Oberligist bekommt gegen den SV Straelen in der ersten Halbzeit eine Lehrstunde erteilt. Dafür darf sich der SC West zumindest über einen Punktgewinn gegen die SSVg Velbert freuen, wobei auch ein Sieg möglich gewesen wäre.

DSC 99 - SV Straelen 1:4. Die gute Stimmung beim DSC nach dem ersten Saisonsieg gegen den FSV Vohwinkel (5:3) hielt genau sieben Tage. Gegen Straelen wurde dem Team von Trainer Jörg Vollack deutlich die Grenzen aufgezeigt. Dabei hätte die Niederlage im Rückblick betrachtet durchaus noch höher ausfallen können. Denn die Derendorfer, die neben dem noch immer rotgesperrten Toni Matic auch auf ihren verletzten Kapitän Benjamin Flott verzichten mussten, waren den Gästen von Beginn sowohl spielerisch als auch kämpferisch unterlegen.

Nach der frühen Führung durch Aram Abdelkarim sowie einem Doppelschlag von Fabio Simoes Ribeiro sah es bereits nach 21 Minuten ganz bitter aus. Immerhin keimte für den DSC durch einen direkt verwandelten Freistoß von Fabian Gombarek zwischenzeitlich so etwas wie Hoffnung auf. Insgesamt fehlte dem Team aber die nötige Leidenschaft und Grundaggressivität, um Straelen wirklich in Bedrängnis zu bringen. Die Gäste ließen sich durch den Gegentreffer tatsächlich nur wenig beeindrucken und erhöhten in der 37. Minute durch Rene Jansen noch auf 4:1. Zu allem Überfluss holte sich Pascal Tonou nach der Pause noch die Gelb-Rote Karte ab.

Jörg Vollack fand nach der Niederlage entsprechend deutliche Worte. "Heute hat eine Männer- gegen eine Kindermannschaft gespielt", befand er. "Wir haben zu keinem Zeitpunkt die nötige Leidenschaft an den Tag gelegt, die wir brauchen, um in dieser Liga bestehen zu können."

SSVg Velbert - SC West 1:1. Die Zielvorgabe wurde erfüllt, und der SC West hat beim Titelaspiranten aus Velbert den erhofften Zähler entführt. Pure Freude herrschte bei den Oberkasselern darüber trotzdem nicht. Das lag vor allem daran, dass die Westler noch Sekunden vor dem Schlusspfiff mit 1:0 in Führung gelegen haben. Die volle Ausbeute von drei Punkten war also zum Greifen nah, ehe Velberts Maximilian Wagener den Ball nach einer Ecke mit einem satten Dropkick in den Torwinkel drosch - Endstand 1:1.

Doch die positive Erkenntnis zuerst: Das Team von Trainer Marcus John hat es geschafft, die plötzlichen Ausfälle von Tim Kosmala (Schambeinentzündung) und Andrej Hildenberg (Labrum- und Bizepssehnenriss) zu kompensieren. Damit machte sich die Maßnahme bezahlt, den Kader mit einer entsprechenden Qualität aufzustocken. Passend dazu war es ausgerechnet Sommerzugang Jeff Gyasi, der in der 50. Minute goldrichtig stand und den Ball trocken ins lange Eck platzierte. Diese Führung hatte sich bereits einige Minuten zuvor angekündigt, als Maciej Zieba - ebenfalls neu beim SCW - kurz vor der Pause mit einem strammen Schuss immerhin schon einmal den Querbalken zittern ließ. Das hätte für die Hausherren eigentlich als Warnung ausreichen müssen.

Der späte Ausgleich ärgerte John indes zwar, auch wenn der "Sonntagsschuss nicht zu verteidigen" gewesen sei. Weil Yuto Nakamura aber anschließend noch mit einer Rettungstat auf der Linie das "Worst-Case-Szenario" verhinderte, durfte John noch einmal durchatmen. Sein Fazit: "Das Unentschieden geht in Ordnung."

(RP)
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