Lokalsport Ein Derby zum Oberliga-Auftakt

Düsseldorf · Der etablierte Fünftligist Turu erwartet den Aufsteiger DSC 99 - dieses Treffen der Lokalrivalen übt natürlich einen besonderen Reiz aus. Der SC West startet beim Vizemeister in Schonnebeck.

Turu - DSC 99. Wenn der DSC morgen (17.30 Uhr, Feuerbachstraße) in seine erste Oberliga-Saison startet, dürften Trainer Sebastian Saufhaus und seine Spieler bis in die Haarspitzen motiviert sein. Schließlich erwartet die "99er" direkt ein Lokalderby gegen die bereits etablierte Turu. Ein echtes Kaliber für den Neuling. Dennoch sieht Saufhaus seine Elf nicht chancenlos. "Ich erwarte ein sehr enges und offenes Spiel", erklärt er. Laut dem 35-Jährigen wird es gegen die Oberbilker vor allem darauf ankommen, die Motivation hochzuhalten und die eigene Nervosität abzulegen. Immerhin: Von den zwölf Zugängen bringen in Fabian Gombarek (71 Spiele), Markus Zimmerann (43) Merveil Tekadiomona (35), Khalid Al-Bazaz (28) und Tim Christopher Becker (12) schon mal fünf Spieler Oberliga-Erfahrung mit.

Ein wenig mehr haben die Neulinge der Turu auf den Buckel. Allen voran Rückkehrer Adnan Hotic, der für Ratingen und Uedesheim auf 92 Einsätze in der fünfthöchsten Spielklasse kommt. Gespannt dürfen die Fans der Oberbilker sein, wie die neuformierte Mannschaft nach dem großen Personalumbruch (13 Zugänge/elf Abgänge) samt Trainerwechsel in die neue Spielzeit startet. Dennis Brinkmann will zumindest den Druck von seiner Mannschaft nehmen. "Mein Team, das zu den unerfahrensten der Liga gehört, braucht vor allem eins: Zeit", betont der Ex-Profi, der im Sommer die Nachfolge von Frank Zilles an der Seitenlinie antrat.

Die zumeist dürftigen Leistungen in den Vorbereitungsspielen führt er indes auf die zahlreichen Experimente bei den Aufstellungen zurück. "Wir müssen uns einfach erst an einander gewöhnen", erklärt er. Erschwert wurde dieses Unterfangen durch die Ausfälle der beiden Mittelfeldspieler Janis Kraus und Malte Boermans, die aufgrund von Verletzungen nur selten eingesetzt werden konnten. Das Selbstvertrauen des jungen Teams scheint darunter aber nicht gelitten zu haben. Jedenfalls schafften die Blau-Weißen am Mittwoch ein achtbares 3:3 gegen den Regionalliga-Spitzenreiter Fortuna II. Dennoch hält Brinkmann den Ball flach. "Wir wollen relativ zügig die Punkte für den Klassenerhalt holen. Alles andere ist ein Zubrot für uns", sagt er.

SpVg Schonnebeck - SC West. Gleich zu Beginn der neuen Saison gastieren die Oberkasseler beim Vize-Meister aus Schonnebeck (Sonntag, (15 Uhr, Sportplatz am Schetters Busch). Doch der SCW möchte seinem Ruf als Favoritenschreck ein weiteres Mal gerecht werden. Dafür hat sich das Team von Trainer Marcus John punktuell verstärkt.

Da wäre zum Beispiel die breit aufgestellte Abwehr: Tim Kosmala und Marvin Commodore befinden sich nach ihren Schambeinentzündungen im Aufbautraining. Trotzdem dürfte John rotieren können, ohne einen größeren Leistungsabfall zu befürchten. So sollten die Zugänge Rico Weiler (Fortuna II) und Jeff Gyasi (SW Rehden) mit ihrer geballten Regional- und Drittliga-Erfahrung imstande sein, das Duo adäquat zu ersetzen. Mit zusätzlichen Optionen wie Christ Kasela-Mbona hat John die Qual der Wahl.

Von der Verstärkung im Abwehrzentrum dürfte insbesondere Christoph Zilgens profitieren. Der Kapitän half in der Vorsaison vermehrt in der Innenverteidigung aus. Künftig kann er das Spiel wieder vom defensiven Mittelfeld aus steuern. Neben Bünyamin Dogan (Heiligenhaus) bewirbt sich auch der Neuseeländer Jack Hobson-McVeigh für eine Position neben Zilgens. "Dadurch, dass mich die Gegner nicht auf der Rechnung haben, kann ich vielleicht überraschen", sagt der 25-Jährige.

Das Mittelfeld ist mit der Aufgabe vertraut, den Sturm mit Vorlagen zu füttern - und dort scheint ein möglicher Ausfall von Simon Deuß nun besser verkraftbar zu sein. Wie nah Sebastian Santana (Homberg) an einem Startelfplatz ist, bleibt abzuwarten. Zuletzt bekam Anton Bobyrew neben Andrej Hildenberg (SC Kapellen-Erft) den Vorzug.

Der Einsatz des 28-jährigen Hildenberg ist nahezu sicher. "Er hat gegen Ronsdorf sehr effektiv gespielt, ein Tor vorbereitet und zwei selber erzielt", lobt John den Goalgetter. Der 28-Jährige ist nach 35 Toren in fünf Oberliga-Jahren jedenfalls bereit für mehr.

(RP)
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