Lokalsport Ein Spiel für die Tischtennis-Geschichte

Düsseldorf · Borussias 3:1-Sieg über Ochsenhausen und der damit verbundene Einzug ins Halbfinale der Champions League sorgt noch lange für Gesprächsstoff. Gestern legten die Düsseldorfer mit einem 3:0 in der Bundesliga gegen Bremen nach.

 Erst 19 Jahre alt und schon eine wichtige Trumpfkarte der Borussia: Der Schwede Anton Källberg sicherte beim 3:0 in Bremen den letzten Punkt.

Erst 19 Jahre alt und schon eine wichtige Trumpfkarte der Borussia: Der Schwede Anton Källberg sicherte beim 3:0 in Bremen den letzten Punkt.

Foto: homü

Borussia gehört auch in der aktuellen Saison zu den vier besten Tischtennis-Mannschaften Europas. Das steht seit dem Viertelfinal-Rückspiel gegen die TTF Ochsenhausen am Freitagabend (3:1) fest. Da ist klar, dass gestern jedermann einen Sieg des Bundesliga-Spitzenreiters beim Tabellenvorletzten, dem SV Werder Bremen, erwartete. Dennoch ist die Art und Weise seines 3:0-Sieges an der Weser beeindruckend. Ohne größere Konzentrations- oder Leistungsverluste übertrugen Stefan Fegerl (Weltrangliste/WR 21), Kristian Karlsson (22) und Anton Källberg (87) ihr nicht gerade unterentwickeltes Potential aus dem Highlight der europäischen Königsklasse auf den Liga-Alltag.

"Wir nehmen jedes Spiel ernst", erläutert Chefcoach Danny Heister. "Die Jungs wollen zeigen, was sie trainieren und dass sie sich weiterentwickeln." Bei Werder benötigten die Borussen nur einen Bruchteil ihrer spielerischen Klasse. Auch weil weiterhin der Ex-Düsseldorfer und Werders Spitzenspieler Bastian Steger (WR 23) verletzt ausfiel. Lediglich zwei Satzverluste verzeichnete das Trio aus der NRW-Landeshauptstadt im norddeutschen Stadtstaat.

Nur kurzfristig hatte Karlsson im Match gegen Constantin Cioti seinen Fokus verloren. Gleiches passierte Källberg in seiner Partie gegen Kirill Skachkov (WR 103). Fegerl hingegen fegte Hunor Szöcs (WR 99) in drei locker gewonnen Sätzen von der Platte. Damit behalten die Borussen in der Bundesliga-Tabelle ihren Vier-Punkte-Vorsprung vor den TTF Ochsenhausen.

Im Champions-League-Spiel gegen eben jene Ochsenhausener hätte jede kleine Konzentrationsschwäche fatale Folgen gehabt. Die Verletzung von Sieggarant Timo Boll (WR 10) hatte schon für genug Unruhe im Lager des deutschen Rekordmeisters gesorgt. Boll quälte sich freilich trotz einer Leistenzerrung zu einem knappen Sieg über Ochsenhausens Hugo Calderano (WR 17), wurde aber dann gegen Fegerl ausgewechselt.

"Timo wurde bandagiert und bekam eine Spritze. Er wollte sogar weiterspielen, aber ich habe mich dann für Stefan entschieden", berichtete Chefcoach Heister. Eine weise Entscheidung, wie Fegerl mit seinem Sieg über Vize-Europameister Simon Gauzy (WR 15) bewies. Damit war der 3:1-Erfolg perfekt und die 2:3-Niederlage aus dem Hinspiel vergessen, das Halbfinale gegen AS Pontoise Cergy (Frankreich) erreicht. "Bei uns ist jeder für jeden da. Wir sind ein eingeschworenes Team. Und die Zuschauer haben uns zum Sieg gepusht", erklärte "Joker" Fegerl.

Für Manager Andreas Preuß geht das rein deutsche Viertelfinal-Duell in die Vereinsgeschichte ein. "In den letzten Jahren haben wir so enge Partien nur deshalb gewonnen, weil Timo zwei Punkte gemacht hat", analysierte Preuß. "Diesmal aber hat jeder sein Scherflein dazu beigetragen. Ich bin überglücklich." Jetzt steht für den Manager die Festlegung der Halbfinaltermine mit den Franzosen an. Zunächst wird am 9. oder 10. März in Pontoise gespielt. Zum Rückspiel am 6. oder 7. April kommt dann AS in den Arag-Center-Court an den Staufenplatz.

(RP)
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