Lokalsport Eine Heim-WM im Tischtennis - nicht nur für die deutschen Spieler

Düsseldorf · Borussias internationales Top-Team freut sich ebenso auf die heute beginnenden Titelkämpfe wie einige Wahl-Düsseldorferinnen.

 Borussias Stefan Fegerl

Borussias Stefan Fegerl

Foto: homü

Noch bevor der erste Ball bei der Tischtennis-WM in den Messehallen Düsseldorf gespielt ist, steht die erste Siegerin fest. Die Rumänin Bernadette Szocs (Weltrangliste/WR 59) gewann unter ihrem Künstlernamen "Bernie Barbie" das erste inoffizielle TTX-Turnier in der Landeshauptstadt. Dabei ließ die 22-Jährige in der modernen Tischtennis-Outdoor-Variante auf dem Burgplatz auch Borussia-Coach Danny Heister und Noch-Borusse Sharath Kamal Achanta hinter sich.

Bei der heute beginnenden WM ist auch mit einigen (Wahl)-Düsseldorferinnen zu rechnen. Fast die gesamte deutsche Frauen-Nationalmannschaft wohnt in der Nähe des Deutschen Tischtennis Zentrums am Staufenplatz. So auch Kristin Silbereisen (WR 62) und Sabine Winter (WR 39). Die beiden vom TTC Kolbermoor starten nicht nur im Einzel, sondern auch im Doppel und Mixed. "Ich versuche mich jetzt auf die ersten Ballwechsel zu fokussieren", erklärt Silbereisen.

Frauen-Tischtennis läuft in Düsseldorf etwas unterhalb des Radars, weil Borussia mit ihrer Herrenmannschaft allen anderen die Schau stiehlt. So traut man Klublegende Timo Boll (WR 8) einen Platz im Viertelfinale locker zu - und sogar noch etwas mehr. Im Doppel an der Seite des Weltranglisten-Ersten Ma Long (China) ist eine Medaille in Reichweite. Allerdings trifft das "legendary pair" bereits in Runde drei auf das vermeintliche stärkste Doppel Fan Zhedong/Xu Xin (beide China). "Die Auslosung kann man sich nicht aussuchen", sagt der Sportdirektor des Deutschen Tischtennis Bundes, Richard Prause.

Boll und Ma nehmen es gelassen. Beim Wiedersehen in den Messehallen hatten die Tischtennis-Superstars alltägliche Themen zu besprechen. "Du hast eine andere Frisur", sagte Ma. "Ich wollte eben so aussehen wie du", antwortete Boll.

Vom Borussia-Kader stehen auch Stefan Fegerl (Österreich), Kristian Karlsson, Anton Källberg (beide Schweden) und der Inder Achanta im WM-Aufgebot ihrer Heimatländer. "Es ist schon etwas Besonderes, dass die WM in Düsseldorf stattfindet, das ist ja auch für mich ein Heimspiel", erläutert Fegerl. "Da gibt es viele positive Kleinigkeiten. Zum Beispiel fällt schon einmal die Anreise weg, man hat keinen Jetlag und kann sich auf alle Gegebenheiten vorbereiten. Man weiß, was man essen kann und kann da schlafen, wo man sonst schläft."

Bis auf Källberg (WR 97) sind alle Borussen in der Weltrangliste so gut platziert, dass sie zu den 64 gesetzten Spielern gehören und direkt in der ersten Hauptrunde stehen. Fegerl weiß genau, gegen wen er nicht so gern antreten möchte. "Wenn ich im Finale bin, ist mir alles egal. Aber gegen Timo Boll möchte ich nicht so früh spielen. Das ist schon eine andere Hausnummer, zudem ein herausragender Spieler und Freund", betont der Österreicher.

Auch der Mann, der Borussia den Champions-League-Titel 2017 verwehrte, Dimitrij Ovtcharov (WR 5) freut sich auf die Heim-WM: "Für mich persönlich kann mehr Heimspiel eigentlich gar nicht gehen. Ich habe mehrere Jahre für die Borussia gespielt, lebe in Düsseldorf und trainiere am DTTZ."

(RP)
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