Lokalsport Ex-Nationalspieler trainiert den ART

Düsseldorf · Die Kooperation des Handball-Regionalligisten mit dem Neusser HV wird greifbar. Ab sofort betreut der ehemalige Kreisläufer Mark Dragunski, bisher Jugendtrainer der Neusser, die erste Mannschaft des ART.

 Der neue ART-Trainer zu aktiven Zeiten: Ex-Nationalspieler Mark Dragunski (am Ball) im Trikot von Tusem Essen.

Der neue ART-Trainer zu aktiven Zeiten: Ex-Nationalspieler Mark Dragunski (am Ball) im Trikot von Tusem Essen.

Foto: miserius

Nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen scheint der ART noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. Der Handball-Regionalligist kann am Wochenende zum Meisterschaftsstart nach der Weihnachtspause bei den Bergischen Panthern eine spiel- und wettbewerbsfähige Mannschaft aufbieten. Aufgrund von massiven finanziellen Problemen - und dem nicht unbedingt offenen Umgang der Verantwortlichen damit - waren den Rathern kurzfristig nicht nur acht Spieler, sondern auch Chefcoach Norbert Gregorz und sein Co-Trainer Uwe Close von der Fahne gegangen. Laut Hans-Joachim Pfeiffer, einem der Geschäftsführer der Spielbetriebs UG, ist der Etat nun jedoch bis zum Saisonende gesichert.

Auch personell hat sich die Lage dank der massiven Unterstützung des Neusser HV deutlich entspannt. Zu den fünf verbliebenen Feldspielern werden Lars Klasmann aus dem eigenen Drittliga-Team und Ivan Cosic vom Neusser HV stoßen. Hinzu kommen in Max Strunk, Sebastian Rinus sowie Dominik und Alexander Meißner vier A-Jugendliche aus der Bundesliga-Mannschaft der Linksrheinischen. Auf Rather Seite werden aus der ebenfalls in der Bundesliga spielenden A-Jugend Moritz Gögen, Daniel Zwarg, Tobias Middell sowie der schon vorher hin und wieder bei den Senioren eingesetzte Steffen Prior hochgezogen. Komplettiert wird der Kader mit Jan Lenzen aus der Landesliga-Mannschaft des ART und Stefan Hölzel vom Solinger Landesligisten TSV Aufderhöhe.

Auch auf der Trainerbank rückt ein Neusser nach. Seit Februar 2016 ist Mark Dragunski beim NHV als Jugendkoordinator und Trainer der männlichen A- und B-Jugend im Leistungsbereich unter Vertrag und übernimmt nun auch die Betreuung der ersten Mannschaft der Rather. Dem mittlerweile 45 Jahre alten ehemaligen Kreisläufer der Nationalmannschaft, der zuvor die Jugend bei seinem Stammverein Tusem Essen betreute, wird der Rather Sven Ludorf als Co-Trainer zur Seite stehen. Ganz uneigennützig ist die Nachbarschaftshilfe der Neusser logischerweise nicht, sondern eher als Vorgriff zu sehen auf die zur nächsten Saison angestrebte Kooperation der beiden Vereine, die nach wie vor aber noch nicht in trockenen Tüchern ist. Denn dem NHV ist daran gelegen, in der angedachten Spielgemeinschaft für seine erste Herren-Mannschaft, die als Tabellenführer der dritten Liga auf dem besten Weg in Liga zwei ist, einen adäquaten Unterbau zu haben und deshalb den ART beim Klassenerhalt zu unterstützen. Dies gibt auch René Witte, Geschäftsführer der Neusser Handball Spielbetriebs- und Marketing GmbH, unumwunden zu: "Das Hauptziel muss sein, in der Regionalliga Nordrhein den Klassenerhalt zu sichern. Schließlich hat das Regionalligateam des ART als U23 eine große Bedeutung für eine mögliche gemeinsame Zukunft."

Gleichzeitig rührt er geschickt die Werbetrommel für die Kooperation: "Es ist schön, dass wir auf diese Weise schon innerhalb kürzester Zeit beweisen konnten, dass eine schnelle und konstruktive Zusammenarbeit zwischen den beiden Vereinen problemlos möglich ist und alle Beteiligten an einem Strang ziehen." Trotz der massiven Unterstützung dürfte es allerdings schwer werden, bei den Bergischen Panthern zwei weitere Punkte für den Klassenerhalt mitzunehmen.

(RP)
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