Lokalsport Flüchtlinge trainieren bei Fortuna

Düsseldorf · Der Fußball-Zweitligist bietet in Zusammenarbeit mit "Stay!" unentgeltliche Übungseinheiten für Jugendliche in Not an.

 Abwechslung vom Alltag in den Flüchtlings-Unterkünften: Fortuna-Mitarbeiter Kevin Kukas verteilt Trainings-Leibchen an die Jugendlichen.

Abwechslung vom Alltag in den Flüchtlings-Unterkünften: Fortuna-Mitarbeiter Kevin Kukas verteilt Trainings-Leibchen an die Jugendlichen.

Foto: christof wolff

Ab sofort bietet Fußball-Zweitligist Fortuna in enger Zusammenarbeit mit der Flüchtlingsinitiative "Stay!" den in Düsseldorf untergebrachten Flüchtlingen die Möglichkeit, gratis und unverbindlich an einem wöchentlichen Fußball-Training teilzunehmen. Vor der gestrigen Einheit wurden die Kinder und Jugendlichen darüber hinaus mit Trainingskleidung der Fortuna ausgestattet.

 Abwechslung vom Alltag in den Flüchtlings-Unterkünften: Fortuna-Mitarbeiter Kevin Kukas verteilt Trainings-Leibchen an die Jugendlichen.

Abwechslung vom Alltag in den Flüchtlings-Unterkünften: Fortuna-Mitarbeiter Kevin Kukas verteilt Trainings-Leibchen an die Jugendlichen.

Foto: christof wolff

Die Einheiten finden auf einem der Plätze am Nachwuchsleistungszentrum Flinger Broich (NLZ) statt. Geleitet werden die Trainingseinheiten von verschiedenen Trainern aus Fortunas NLZ. Mit den Trainingsmöglichkeiten möchte die Fortuna den Asylsuchenden eine Abwechslung zum Alltag in ihren Flüchtlingsunterkünften ermöglichen. Trainiert wird in zwei Gruppen à 60 Minuten. Die erste Gruppe besteht aus Flüchtlingskindern im Alter von zwölf bis 14 Jahren, während in der zweiten Gruppe Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren trainieren.

Seit mehreren Jahren engagiert sich der Traditionsverein aus Flingern immer wieder für Flüchtlinge in der Landeshauptstadt und arbeitet seitdem eng mit "Stay!" zusammen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurden im vergangenen Mai rund 400 Flüchtlinge zum Heimspiel der Fortuna gegen den SV Sandhausen in die Arena eingeladen. Auch zum Heimspiel gegen den SC Freiburg verfolgten 150 Schutzsuchende die Begegnung in Stockum. Die morgige Partie gegen den TSV 1860 München wird auf Einladung der Rot-Weißen erneut von Flüchtlingen besucht.

In den vergangenen Monaten wurde die Kooperation zwischen den Rot-Weißen und "Stay!" weiter intensiviert und die Idee über ein Fußball-Training für Flüchtlinge ins Leben gerufen. Seit drei Wochen finden nun wöchentliche Trainingseinheiten, unter der Anleitung von Trainern des Nachwuchsleistungszentrums, am Flinger Broich statt.

Mit dieser Aktion will Fortuna ein Signal zur Willkommenskultur gegenüber Menschen in der Landeshauptstadt setzen, die in größter Not ihre Heimat verlassen mussten.

Das Trainingsprojekt ist aber nicht die einzige soziale Aktion, mit der der Klub in diesen Tagen von sich reden macht. Zudem hat Fortuna zum morgigen Heimspiel gegen den TSV 1860 München (13.30 Uhr) 90 Verkäufer der Obdachlosen-Zeitung "Fiftyfifty" eingeladen. Die Wohnungslosen werden die Partie zwischen dem Team von Cheftrainer Frank Kramer und den "Löwen" aus den Blöcken 12 und 13 verfolgen. Am Berta-von-Suttner Platz ist der Treffpunkt für die "Fiftyfifty"-Verkäufer, um anschließend zum Spiel zu fahren und mit den Rot-Weißen aus der eigenen Heimatstadt mitzufiebern.

Erst im Juni war Fortunas Mittelfeldspieler Sérgio da Silva Pinto bei der Stadtführung "Straßenleben", einem Projekt von "Fiftyfifty" und dem Zakk, dabei. Er ließ sich von zwei Zeitungs-Verkäuferinnen die Stadt zeigen. Finanzvorstand Paul Jäger, der ebenfalls an der Stadtführung teilnahm, bot an, dass sein Verein sich weiter für Wohnungslose einsetzen werde und kündigte schon zu diesem Zeitpunkt an, Obdachlose einzuladen. Dieses Versprechen wird jetzt eingelöst.

Das Eishockeyspiel der DEG bei den Wolfsburg Grizzlys war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet. Einen Spielbericht finden Sie jedoch im Internet unter der Adresse www.rp-online.de/deg

(RP)
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