"Geil, wenn ich die Kurve sehe" Funkel freut sich auf die Fortuna-Fans in Bochum

Düsseldorf · Über 5000 Düsseldorfer unterstützen die Fortuna am Montagabend in Bochum. Die Sorge, dass nach dem Pokal-K.o. die Luft raus ist, teilt der Trainer nicht. Aber er lässt sich auch nicht von den Lobeshymnen beeindrucken.

 Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel.

Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel.

Foto: dpa, rwe nic

Sind große Pokalspiele Gift für den weiteren Saisonverlauf in der Liga? Die Frage scheint durchaus berechtigt. In der vergangenen Saison lieferten die Sportfreunde Lotte in der dritten Liga dafür ein Beispiel. Der Dorfverein zeigte hervorragende Leistungen und belegte den dritten Tabellenplatz - bis zum Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund (0:3). Zwei Monate später schlossen die Sportfreunde die Saison auf dem zwölften Platz ab: Die Träume von Berlin und vom Aufstieg waren geplatzt. Konzentration und Spannung konnten nur bis zum Spiel gegen Dortmund hochgehalten werden. Dann war die Luft raus.

Droht der Fortuna möglicherweise eine ähnliche Situation? Fällt sie jetzt auch in ein Loch? "Nein", entgegnet Trainer Friedhelm Funkel. "Nach so einem Spiel sehe ich diese Gefahr nicht. Ich hätte das eher verstanden, wenn wir im Vorjahr nach der 1:6-Pokalniederlage in Hannover die Köpfe hätten hängen lassen. Aber wir haben drei Tage später in Berlin gewonnen, aber auch nicht aus einer Trotzreaktion heraus, sondern weil es ein anderes Spiel war, ein anderer Gegner und ein anderer Wettbewerb."

Funkel sieht eher, dass eine andere Gefahr lauert, der er deshalb offensiv begegnet. "Wir haben gegen Mönchengladbach gut gespielt, aber auch nicht so gut, wie das einige dargestellt haben. Vielleicht sind wir zu sehr gelobt worden. Wir müssen uns an der Realität orientieren." Die beschert das Gastspiel beim VfL Bochum am Montag (20.30 Uhr). Darauf hat er die Mannschaft vorbereitet: "Ich habe den Jungs gesagt, dass ich es nicht dulde, wenn hier einer rumläuft und denkt, wir sind die Größten. Wir wissen, wo wir herkommen, wie schwer es war und dass wir jetzt nicht nachlassen dürfen."

Deshalb interessiert Funkel auch nicht die positive Statistik: Dass der VfL Bochum die zurückliegenden fünf Heimspiele gegen Fortuna nicht gewinnen konnte - zum letzten Mal gelang dies im Februar 2011 mit Funkel auf der Bochumer Bank. "Die Vergangenheit zählt nicht", sagt er und nimmt diese und eine weitere Statistik lächelnd zur Kenntnis: Gegen keinen anderen Klub gewann Funkel so oft wie gegen Bochum: 13 Siege, sieben Remis, sieben Niederlagen.

Was für den Fortuna-Trainer zählt, ist nur das nächste Spiel. Dabei vertraut er aber nicht nur seinen Spielern, sondern auch auf die Unterstützung durch die Fans. Über 5000 Düsseldorfer werden dort sein. "Es ist geil, wenn ich dort vor der Bank stehe und rechts die rot-weiße Kurve sehe", sagt Trainer Friedhelm Funkel, der sich auf den Abend freut: Flutlicht, VfL, Fortuna.

(ths)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort