Fortuna Düsseldorf Wiesners Präsenz hilft Fortuna II im Abstiegskampf

Düsseldorf · Nach langer Verletzungspause feierte Torhüter Tim Wiesner ein gelungenes Comeback in der Regionalliga West. Für die Reserve war es der erste Auswärtssieg seit mehr als 13 Monaten.

Porträt: Das ist Tim Wiesner
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Das ist Tim Wiesner

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Foto: Falk Janning

Während einige seiner Teamkameraden noch unter der Dusche standen, schlenderte Tim Wiesner bereits umgezogen durch das Innere des Siegener Leimbachstadions in Richtung Mannschaftsbus.

Der Gesichtsausdruck des Keepers verriet dabei nicht gerade, dass er noch vor wenigen Minuten nach fast einem Jahr Verletzungspause erfolgreich sein Comeback im Tor von Fortunas Zweitvertretung gegeben und mit dazu beigetragen hatte, dass die "Zwote" beim 3:0 gegen die Sportfreunde Siegen drei immens wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt mit nach Hause nahm. Eher schüchtern gab er zu Protokoll: "Die Jungs vor mir haben auch einen Superjob gemacht." Immerhin huschte dabei ein kurzes Lächeln über das noch bubenhafte Gesicht des 20-Jährigen.

Natürlich war es bei weitem kein arbeitsintensiver Abend für Wiesner, und dennoch merkte man, dass allein seine Präsenz auf dem Platz ausreichte, um der Defensive Halt zu geben. Denn der gebürtige Dortmunder gehört zu jener Sorte Torhüter, die auch mit dem Fuß brauchbare Dinge anstellen können. Entsprechend fungierte er während der 90 Minuten auch als zusätzlicher Abwehrspieler, der immer wieder dann angespielt werden konnte, wenn ein Mitspieler vor ihm zu sehr unter Druck gesetzt wurde. Ein kleiner, aber dennoch wichtiger Baustein für den ersten Auswärtssieg nach mehr als 13 Monaten.

Dass der Blondschopf überhaupt zum Einsatz kam, lag unter anderem auch am Pech eines Torwartkollegen. "Wir wollten eigentlich erst den Trainingsverlauf abwarten, aber dann hatte sich Justin vom Steeg am Dienstag leicht verletzt - ab da war es zu 100 Prozent sicher, dass ich wieder spielen darf", verriet Wiesner in einem Interview auf der Vereinshomepage. Des Weiteren hoffe er nun darauf, die verbleibenden vier Spiele in der U23 machen zu dürfen, um dabei mitzuhelfen, "den Klassenerhalt einzutüten".

Ein Wunsch, der mit Sicherheit auf Gegenliebe stoßen wird, denn gerade die Torwartposition entpuppte sich in den vergangenen Monaten als Schwachstelle bei den Flingernern. So konnte von den bislang drei eingesetzten Keepern in der Rückrunde lediglich Lars Unnerstall nachhaltig überzeugen. Während man Michael Kampmann bei seinem einzigen Auftritt gegen den SC Verl (2:3) die fehlende Spielpraxis anmerkte, unterliefen Justin vom Steeg in der Mehrzahl seiner Spiele zu viele einfache Fehler.

So gesehen stehen für Wiesner die Chancen nicht schlecht, auch am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen die SG Wattenscheid zwischen den Pfosten zu stehen. Die Bewährungsprobe hat er schließlich schon mit Bravour bestanden.

(RP)
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