Fortuna vor dem Restrundenstart Funkel kündigt bedingungslosen Fight an

Düsseldorf · Die 2. Bundesliga erwacht aus der Winterpause. Ab heute Abend blasen die Zweitligisten zum Angriff auf Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf. Dem Klub gefällt die Rolle.

Rouwen Hennings und Andre Hoffmann bejubeln das 1:0 beim Hinspiel in Aue.

Rouwen Hennings und Andre Hoffmann bejubeln das 1:0 beim Hinspiel in Aue.

Foto: dpa, skh

Auf der Pressekonferenz wirkt Friedhelm Funkel überaus zufrieden. Das kann er ja auch sein. Fortuna Düsseldorf startet erst am Mittwoch als Tabellenführer der 2. Bundesliga in die Rest-Rückrunde. Der Fußballlehrer konnte sein Team eine Woche lang in Marbella im Trainingslager auf die Rest-Rückrunde vorbereiten. Die Testspiele gegen Borussia Mönchengladbach (2:0) und in Sonsbeck (2:0) endeten nicht nur siegreich, sondern auch mit überzeugenden Leistungen. Die Mannschaft ist gerüstet für ihre Aufgaben - und dafür, den Mini-Vorsprung von einem Punkt vor Holstein Kiel und dem 1. FC Nürnberg (beide 33 Punkte) zu verteidigen.

Mitten hinein in die rot-weiße Grundzufriedenheit gestern platzte die Nachricht des gestrigen Tages: Fortuna hat den Leihvertrag mit Benito Raman bis 2019 verlängert. "Es ist ein gutes Zeichen, dass Benito bei uns bleibt und die Möglichkeit besteht, ihn dann zu verpflichten", sagte Funkel. "Benito fühlt sich in der Stadt und im Team sehr wohl. Er ist ein ganz wichtiger Baustein für uns." Raman (23), der bereits im Trainingslager in Spanien bekundet hatte, die Fortuna sei das Beste, was ihm hätte passieren können, freut sich: "Ich werde weiterhin Gas geben und versuchen, der Mannschaft zu helfen."

Das kurzfristige Ziel gab der Trainer gestern unmissverständlich vor: Wenn die Fortuna am Mittwochabend (ab 20.30 Uhr) den Tabellendreizehnten Erzgebirge Aue empfängt, dann zählt allein ein Heimsieg. "Die Mannschaft wird bereit sein, über 90 Minuten bedingungslos zu fighten. Ohne wenn und aber wollen wir am Mittwoch in der Arena gewinnen", sagte Funkel.

Die Voraussetzungen sind gut. Außer den beiden gelbgesperrten André Hoffmann und Kaan Ayhan fehlt niemand. Robin Bormuth wird in die Innenverteidigung rücken. Neben ihm spielt entweder Niko Gießelmann oder Adam Bodzek. Das wolle das Trainerteam nun noch entscheiden. Dass der Coach die neue Rolle der Fortuna fast ein wenig genießt, macht er auch deutlich: "Ich bin lieber der Gejagte, als der Jäger", sagt er. "Wenn ich gejagt werde, stehe ich ja oben. Wenn ich aber jage, dann warte ich nur auf Fehltritte desjenigen, der oben steht. Das müssen die anderen tun."

Friedhelm Funkel ist jetzt 64 Jahre alt. Ist seit 27 Jahren Trainer. Dass ihn das Fußballgeschäft noch so bewegt, ihn Anspannung und Nervosität vor einem Spiel noch derart befallen, spricht für seine Einstellung. Für Funkel sei das selbstverständlich: "Wenn das nicht mehr da wäre, könnte ich ja auch aufhören." Zudem freue ihn, wie sich Euphorie in der Stadt mehr und mehr zeige.

Am Wochenende hatte der Verein zur Karnevalsparty "Jeck op Fortuna" eingeladen. Viel Zuspruch habe der Verein auch dort bekommen. Die Fortuna sei auf dem richtigen Weg, habe endlich Konstanz gefunden, und man solle sich von eben diesem Weg nicht abbringen lassen. All das ist Ansporn: "Das ist das, was ich mir wünsche. Dass die Düsseldorfer wieder gerne in die Arena kommen und Fortuna helfen, da oben zu bleiben", sagt Funkel.

Rund 20.000 Tickets sind für das Abendspiel bisher nur verkauft. Für Aue ist der Termin besonders bitter, weil absehbar kaum Fans den weiten Weg zurücklegen werden. Dennoch ist der Gegner nicht zu unterschätzen, der sich ebenfalls in Spanien vorbereitet hat - und den Favoriten als Erster ärgern will.

(ball)
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