Fortuna Düsseldorf Fortuna hat Respekt vor kampfstarken Kickers

Düsseldorf · Die Düsseldorfer gastieren am Sonntag (13.30 Uhr/Live-Ticker) bei Zweitliga-Aufsteiger Würzburg. Ihre jüngsten drei Auswärtspartien haben sie gewonnen.

Würzburg hat erst 15 Gegentore kassiert. Lediglich vier Teams — darunter Fortuna mit 14 — sind da noch besser.

Würzburg hat erst 15 Gegentore kassiert. Lediglich vier Teams — darunter Fortuna mit 14 — sind da noch besser.

Foto: dpa, dka

Die Düsseldorfer gastieren am Sonntag (13.30 Uhr/Live-Ticker) bei Zweitliga-Aufsteiger Würzburg. Ihre jüngsten drei Auswärtspartien haben sie gewonnen.

Das Spiel Bei Fortunas Pokalniederlage vor zwei Jahren trennten die Würzburger Kickers und die Düsseldorfer noch zwei Klassen, am Sonntag ist es eine Partie auf Augenhöhe: Den Aufsteiger aus dem Frankenland und das Team aus der Landeshauptstadt trennt vor den letzten drei Partien des Jahres in der Tabelle lediglich ein Zähler.

Die aktuelle Form Die Würzburger sind zwar seit drei Partien ungeschlagen (zuletzt zwei Remis und ein Sieg), doch Trainer Bernd Hollerbach war mit den jüngst gezeigten Leistungen nicht restlos zufrieden. Der Coach beklagte Defizite im Spielaufbau und beim Verteidigen von Standardsituationen. Zudem befinden sich Mittelfeld und Angriff in einem kleinen Formtief und erarbeiten sich derzeit nur wenige Möglichkeiten: In den jüngsten vier Heimspielen haben die Kickers kein eigenes Tor erzielt, dafür jubelten sie zweimal über Eigentore des Gegners. Fortuna könnte mit dem vierten Auswärtssieg in Folge einen neuen Vereinsrekord für die Zweite Liga aufstellen.

Die personelle Lage Fortuna muss morgen auf drei Spieler verzichten: Es fehlen Taylan Duman (Trainingsrückstand), Oliver Fink (Muskelfaserriss) und Lukas Schmitz (Grippe). "Alle übrigen Spieler sind einsatzbereit", gab Trainer Friedhelm Funkel zu Potokoll. Den Gastgebern fehlt Innenverteidiger Clemens Schoppenhauer, der an den Folgen einer Bänderdehnung im Knie laboriert. Fraglich sind noch der Einsatz von Angreifer Valdet Rama (Geschwür in der Speiseröhre) und Sturmpartner Patrick Weihrauch (Knieverletzung). Der 22-Jährige Franko Uzelac könnte nach seinem im Sommer erlittenen Fußbruch sein Debüt in der 2. Liga geben.

Stärken und Schwächen Stärke des Gastgebers ist die Defensive, auch wenn diese zuletzt etwas schwächelte: Würzburg hat erst 15 Gegentore kassiert; lediglich vier Teams — darunter Fortuna mit 14 — sind da noch besser. Die Kickers sind die zweitbeste Auswärtsmannschaft der Liga, haben in der Fremde ebenso viele Punkte geholt wie daheim (elf). Zentrale Figur im Angriff ist der Deutsch-Tunesier Nejmeddin Daghfous, der bislang einen Treffer erzielte und sieben vorbereitete. Funkel warnt insbesondere vor der Lauf- und Kampfstärke der Kickers: "Sie spielen so, wie Bernd Hollerbach es früher auch getan hat — immer die Ärmel hochgekrempelt."

Der Trainer Als Vater des sensationellen Würzburger Aufschwungs von der Regionalliga bis in die obere Hälfte der 2. Liga gilt Bernd Hollerbach, der die beiden wichtigsten Ämter Trainer und Manager in sich vereint. Jüngst wurde der Vertrag mit dem gebürtigen Würzburger, der sich stets sehr bodenständig gibt, bis 2019 verlängert.

Der direkte Vergleich Zweimal sind die beiden Teams bislang aufeinandergetroffen, beide Male im Pokal: Im Oktober 1980 gewannen die Düsseldorfer in der 2. Hauptrunde als Pokalverteidiger im Stadion am Dallenberg durch Treffer von Thomas Allofs und Amand Theis 2:0. Keine guten Erinnerungen haben die Rot-Weißen an den Auftritt in Unterfranken im August 2014: Da unterlagen die Profis beim damaligen Regionalligisten in der ersten Pokalrunde mit 2:3 nach Verlängerung. Für die Gäste trafen Heinrich Schmidtgal zum 1:0 und Sergio Pinto zum 2:2.

Die Aufstellung Funkel lobte gestern die Flexibilität seiner Spieler, gab sich dabei selbst scherzhaft als Vorbild aus: "Ich habe im Fußball alle Positionen gespielt, in einem Testspiel mit dem 1. FC Kaiserslautern gegen Saarbrücken sogar im Tor. Wir haben 3:0 gewonnen, aber das war auch keine große Kunst mit den vier großen Tieren vor mir: Briegel, Neues, Dusek und Wolf. Wenn unser Tor leer gewesen wäre, hätten wir trotzdem gewonnen." Ihre Flexibilität müssen morgen vor allem Julian Schauerte und Kaan Ayhan beweisen: Ersterer wechselt von der rechten auf die linke Abwehrseite, Zweiterer beginnt diesmal nicht in der Innenverteidigung, sondern im zentralen Mittelfeld. Die erwartete Elf: Rensing - Koch, Akpoguma, Bormuth, Schauerte - Bodzek - Bebou, Sobottka, Ayhan, Bellinghausen - Hennings.

Die Fans 1600 Düsseldorfer Anhänger machen sich auf den Weg nach Unterfranken. Da die "Flyeralarm-Arena" nur ein Fassungsvermögen von 13.100 hat, nutzt Fortuna sogar mehr als das obligatorische Gästekontingent von zehn Prozent.

(RP)
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