Lokalsport Fortuna II braucht in der Offensive neue Ideen

Düsseldorf · Wenige Sekunden trennten Fortunas Zweitvertretung noch vom zweiten Saisonsieg in der Fußball-Regionalliga West, als die SG Wattenscheid 09 beim Stand von 1:0 für die Düsseldorfer noch einen letzten Angriff unternahm. Mit hohem Tempo rauschte Wattenscheids starker Außenverteidiger Christopher Braun über die rechte Seite, schüttelte kurz vor der Grundlinie Jan-Niklas Budde mit einem beherzten Körpereinsatz ab und flankte butterweich in den Strafraum, wo Adrian Schneider nur noch seinen Kopf hinzuhalten brauchte - 1:1. Statt drei Punkten mussten sich die Flingerner am Ende mit einem Zähler zufrieden geben, und das schon zum dritten Mal in dieser noch jungen Spielzeit.

Bei der späteren Ursachenforschung fand Fortunas Trainer Taskin Aksoy vor allem einen Grund für die Punkteteilung am Flinger Broich: "Wir haben eine sehr junge Mannschaft. Da fehlt eben die Erfahrung, in solchen Momenten ruhig zu bleiben und das Tor mit Mann und Maus zu verteidigen." Mangelnde Erfahrung war das eine Problem, die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive das andere. Zwar merkte Aksoy zu recht an, dass "man sich pro Halbzeit zwei bis drei gute Torchancen" herausgearbeitet habe, allerdings stand bis zur 86. Minute die Null, ehe der eingewechselte Aram Abdelkarim einen Fehler des Ex-Düsseldorfer Keepers Edin Sancaktar ausnutzte und zur Führung einschob.

Zuvor zeigte sich, dass die Hausherren massive Probleme mit dem Defensivkonzept der Wattenscheider hatten. Während die SGW offensiv mit einem 4-3-3-System operierte, verschob es sich defensiv zu einem 4-4-2, in der die beiden Viererketten so eng beieinander standen, dass für die "Zwote" kaum Platz für Kombinationen blieb. Auch das typische Spiel über die Außen konnte so einige Male unterbunden werden. Wie schon in Wiedenbrück (1:1) offenbarte sich, dass den Rot-Weißen bei disziplinierter Verteidigung des Gegners meistens die Idee ausgehen. Und wenn mal ein Ball durchgesteckt wurde, fehlte es an der Vollendung dieser Chancen. Frag nach bei Nazim Sangaré (31.) oder Mergim Fejzullahu (84.). Manchmal kam aber auch Pech hinzu, wie bei Sangaré, der in der ersten Hälfte nach einem Abspielfehler von Sancaktar freie Bahn hatte, den Ball aus 30 Metern jedoch an den Pfosten setzte (33.).

Fakt ist, dass sich die Düsseldorfer für die kommende Woche offensiv etwas Neues einfallen müssen, denn dann geht es für die Aksoy-Elf zum Tabellenletzten FC Wegberg-Beeck, der am Freitag beim 0:1 gegen Rot-Weiss Essen die Gastgeber mit einer stark defensiven Ausrichtung bis in die Schlussphase zur Verzweiflung brachte. Das Vollstrecken von zwei bis drei Torchancen wäre da schon mal ein Anfang.

(RP)
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