Lokalsport Fortuna II: Der Blick geht nach unten

Düsseldorf · Nach der dritten Niederlage in Folge trennen den Fußball-Regionalligisten nur noch zwei Punkte von der Abstiegszone.

 Marcel Sobottka, Kevin Akpoguma und Robin Bormuth (v.li.) sind nach dem 2:0 des SC Verl völlig bedient.

Marcel Sobottka, Kevin Akpoguma und Robin Bormuth (v.li.) sind nach dem 2:0 des SC Verl völlig bedient.

Foto: horstmüller

Die Halbzeitansprache fiel kurz aus. Sehr kurz sogar. Gerade einmal sieben Minuten dauerte es, bis die Spieler von Fortunas Fußball-Zweitvertretung wieder auf dem Rasen des Paul-Janes-Stadions erschienen. Wie begossene Pudel trotteten die elf Akteure des Regionalligisten in Richtung Mittelkreis, und es machte den Eindruck, dass jeder irgendwie mit sich selbst beschäftigt war. Zu sehr wirkten noch die Ereignisse der ersten 45 Minuten nach, in der die Flingerner nach einem vollkommen schwachen Auftritt gleich vier Gegentore vom SC Verl eingeschenkt bekamen.

Immerhin kamen nach dem Seitenwechsel keine weiteren hinzu. Dennoch stand am Ende mit dem 1:4 gegen die Ostwestfalen die dritte Pleite in Folge fest, wodurch die Abstiegsränge für die Düsseldorfer bedrohlich nahe gekommen sind. Lediglich zwei Punkte beträgt noch der Puffer, und angesichts der nächsten Spiele gegen die beiden Aufstiegsaspiranten Viktoria Köln (16. Oktober) und Sportfreunde Lotte (24. Oktober) könnte es durchaus passieren, dass sich die "Zwote" auf einen längeren Aufenthalt in den unteren Tabellenregionen einstellen muss. Und für Trainer Taskin Aksoy kommen noch weitere Probleme hinzu. Galt die Defensive zu Beginn der Saison noch als Prunkstück, verlor sie in den vergangenen Spielen immer mehr an Halt und Substanz. Neun Gegentreffer in drei Partien sprechen eine deutliche Sprache.

Am Samstag luden die Rot-Weißen die Gäste aus Verl praktisch zum Toreschießen ein. Entweder stand die Aksoy-Elf zu weit von ihren Gegenspieler weg, oder man gewährten ihnen durch unerklärliche Passivität im Zweikampf genügend Zeit zum Kombinieren. Eine Vorstellung, die auch den Coach ratlos zurückließ: "Ich weiß nicht, woran es lag. Die Passivität ist eigentlich nicht unsere Art zu spielen. Eigentlich sind wir gerade zu Hause sehr aggressiv gegen den Ball und zwingen den Gegner zu Fehlern."Dieses Mal war es jedoch genau anders herum. Vor allem die Entstehung des 0:3 dürfte in der Nachbesprechung häufig zum Thema werden. Profileihgabe Kevin Akpoguma leistete sich in der Vorwärtsbewegung einen Fehlpass, den der SCV umgehend zum Gegenangriff nutzte und mit nur wenigen Ballkontakten die Fortuna-Defensive düpierte. Besonders bitter: Nur 37 Sekunden zuvor fiel bereits das 0:2.

Damit war der Drops bereits zu diesem Zeitpunkt gelutscht, weshalb in der Halbzeit auch andere Ziele formuliert wurden. "Das Ziel war ganz klar, dass wir die zweite Halbzeit für uns entscheiden", verriet Aksoy. Es gelang, auch wenn die Verler dank des Vorsprungs ein paar Gänge zurückschalteten; Mahsun Jusuf traf im Nachfassen. Es war der einzige Lichtblick an einem ansonsten tristen Nachmittag. Weitere sollten nicht mehr dazukommen.

(RP)
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