Lokalsport Fortuna II: Ein kniffliges Personalpuzzle für Trainer Aksoy

Düsseldorf · Neues Jahr, neues Glück. Gemünzt auf Fortunas Zweitvertretung könnte man aber auch sagen: Neues Jahr, neue Spieler. Schließlich nutzte der Fußball-Regionalligist in der Vergangenheit häufig das zweite Transferfenster, um diverse Korrekturen an seinem Kader vorzunehmen. So verließen seit 2010 insgesamt 17 Spieler den Verein, während im Gegenzug ein Dutzend neue Akteure verpflichtet wurden.

Folgt man den Worten von Trainer Taskin Aksoy, dürfte sich in diesem Winter im personellen Bereich jedoch nur wenig tun. Angesprochen auf etwaige Bemühungen auf dem Transfermarkt, erklärt der Fußballlehrer: "Wir müssen da vorsichtig sein, weil bei einem Wintertransfer mehrere Faktoren zusammenkommen." Es sei zwar nicht ausgeschlossen, dass sich bis zum Ende der Wechselperiode am 31. Januar noch etwas ergibt, allerdings müsste für diesen Fall auch alles passen. Soll heißen: perspektivisch und vor allem finanziell.

Denn der auf Kante genähte Etat lässt keine allzu großen Sprünge zu. Aus diesem Grund rückte zuletzt auch die Hoffnung auf einen erfahrenen Routinier, der die junge Mannschaft in Abwesenheit des verletzten Kapitäns Christian Weber in der Restrückrunde anführt, in weite Ferne. Stattdessen soll offenbar die verbliebene Achse um die beiden Innenverteidiger Rico Weiler (26 Jahre/209 Regionalligaspiele) und Leander Goralski (22/77) sowie Vize-Kapitän Tobias Lippold (23/51) für Ruhe und Stabilität sorgen.

Fraglos eine mutige Variante, allerdings offenbarten die letzten drei Partien vor der Winterpause mit zwei Siegen und einem Remis, dass sich die "Zwote" auch ohne den routinierten Weber auf einem guten Weg befindet, das angestrebte Ziel Klassenerhalt zu erreichen. Ohnehin dürfte die sportliche Führung erst dann aktiv werden, sollte der ein oder andere Akteur die U23 noch verlassen wollen. Die Voraussetzungen dafür wurden in der Zwischenzeit schon mal geschaffen. "Ich habe einigen Spielern gesagt, dass es für beide Seiten besser wäre, wenn sie sich etwas Neues suchen", verrät Aksoy, ergänzt aber auch: "Bislang ist noch keiner der Betroffenen auf mich zugekommen."

Namen nannte der 49-Jährige nicht, allerdings dürften Spieler wie Tim Galleski (477 Einsatzminuten), Sebastian van Santen (255), Hayrullah Alici (235) oder Seref Özcan (58) ob ihrer geringen Spielzeit zumindest schon mal ins Grübeln über ihre Perspektive gekommen sein. Das Offensivquartett kommt zusammen auf lediglich 24 Partien, zwei Tore und drei Vorlagen.

Abhilfe im zahnlosen Angriff könnte eventuell Shunya Hashimoto schaffen. Der 21-jährige Japaner vom Oberligisten SC West (zehn Toren in 18 Partien), den unter anderem auch Liga-Konkurrent Rot-Weiss Essen auf dem Zettel hat, darf sich bei den Flingernern für höhere Aufgaben empfehlen. "Er wird bei uns am Training teilnehmen", bestätigt Aksoy. "Wir wollen sehen, wie er sich in unserem Kader auf Regionalliga-Niveau bewährt." Neben einem Stürmer würde den Düsseldorfern zudem auch ein Spezialist für die defensiven Außenbahnen gut zu Gesicht stehen. Seit gestern kann Aksoy zumindest hinter dieser Personalie schon mal einen Haken setzen, nahmen die Fortunen doch mit sofortiger Wirkung den vereinslosen Malte Berauer (zuletzt Wattenscheid 09) unter Vertrag.

Der 21-Jährige übernimmt die Planstelle auf der rechten Seite, während links Jungprofi Anderson Lucoqui gesetzt ist. Dumm nur, dass Lucoqui in der ersten Liga-Partie 2017 beim Wuppertaler SV gelbgesperrt zusehen muss. Auch bei diesem Personalpuzzle gilt es also, dass passende Teil zu finden.

(RP)
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