Lokalsport Fortuna II: Kampmann sorgt für Stabilität

Düsseldorf · Der junge Keeper des Fußball-Regionalligisten rückt für Tim Wiesner ins Tor und liefert beim 3:1-Sieg gegen Alemannia Aachen einen starken Auftritt. Auch seine Teamkameraden präsentieren sich deutlich stärker als zuletzt.

Es gibt Dinge auf der Welt, die passen einfach nicht zusammen. Schnee im Sommer gehört zum Beispiel dazu, oder auch Michael Kampmann als Lautsprecher zu bezeichnen. Vielmehr gehört der 20-jährige Keeper von Fortunas Zweitvertretung zu den ruhigen Charakteren seiner Zunft und besticht in seinem Spiel vor allem durch Abgeklärtheit und Souveränität. Alles Faktoren, die den Flingernern in den vergangenen Wochen in der Regionalliga West ein wenig abhanden gekommen waren. Gegen Alemannia Aachen zeigte das Team von Trainer Taskin Aksoy jedoch wieder ein völlig anderes Gesicht und gewann nach einer fast tadellosen Leistung verdient mit 3:1 (0:0).

Einen großen Anteil am ersten Heimsieg seit dem 3. August (damals 3:0 gegen Borussia Dortmund II) hatte auch Kampmann, dessen Einsatz erst dadurch möglich wurde, weil die Nummer eins, Tim Wiesner, kurzfristig für den Profikader nachnominiert wurde. Dass dieser Wechsel keinen Qualitätsverlust bedeutete, bewies Wiesners Stellvertreter in der 32. Minute. Aachens Fabian Graudenz zielte von der Strafraumgrenze aus genau in den Winkel, doch Kampmann schraubte seine 1,80 Meter Körpergröße blitzschnell in die Luft und verhinderte mit der rechten Hand den Einschlag. Eine spektakuläre Parade, die Aksoy hinterher völlig zu Recht als "überragend" titulierte.

Es war der Schlüsselmoment einer Partie, die zuvor vor allem von großen Kampf und Einsatz geprägt war. Zwar hatten die Gäste in der ersten Hälfte ein wenig mehr Spielanteile, doch spätestens beim bärenstarken Innenverteidiger-Duo Robin Bormuth und Ross Archibald war für die Alemannen Endstation -auch dank der Rückkehr zum aggressiven Verteidigen, wie Kapitän Christian Weber nach dem Schlusspfiff verriet: "In den vergangenen Wochen ist uns die Aggressivität ein bisschen abgegangen, und gegen eine körperlich robuste Mannschaft wie Alemannia Aachen wussten wir, dass wir dagegenhalten müssen." Es gelang, selbst wenn Graudenz in der zweiten Hälfte trotzdem noch seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:2 nachholte.

Ein kleiner Schönheitsfehler, der durch die zwei herrlichen Kontertore von Kemal Rüzgar (56.) und Tugrul Erat (60.) zuvor leicht zu verschmerzen war, und als ausgerechnet der Ex-Aachener Nazim Sangaré in der Nachspielzeit den Deckel auf den fünften Saisonsieg draufmachte, war auch der Arbeitstag von Michael Kampmann endgültig perfekt.

(RP)
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