Lokalsport Fortuna II: Lippold startet einen Neuanfang

Düsseldorf · Nach einem Seuchenjahr voller Verletzungen konzentriert sich der 21-jährige Mittelfeldspieler wieder voll auf Fußball.

Würde alles im Leben einer gewissen Logik folgen, dann würde Tobias Lippold heute womöglich in der 3. Liga Fußball spielen. Immerhin kann der 21-Jährige auf eine interessante Vita zurückblicken. Ausgebildet in der Jugend des 1. FC Köln, landete der Mittelfeldspieler nach seiner Juniorenzeit Anfang 2013 für ein halbes Jahr in der Landesliga beim SC West. Anschließend ging es für ihn eine Spielklasse höher zur Turu. "Ich hatte nach der Zeit in Köln den Plan im Kopf, so schnell wie möglich hochzukommen", erinnert sich Lippold.

Es gelang. Nur ein Jahr später folgte der Wechsel zu Fortunas Zweitvertretung in die Regionalliga West. Alles schien perfekt zu verlaufen, ehe ihm sein sonst so zuverlässiger Körper einen Strich durch die Rechnung machte. "Ich war eigentlich immer ein Spieler, der ohne große Verletzungen durch die Saison gekommen ist, doch im vergangenen Jahr habe ich leider die Schattenseiten kennen gelernt", erklärt der Rechtsfuß. Und das nicht zu knapp. Es begann alles mit einem Kapselriss im Knie kurz vor dem Saisonstart. In den weiteren Monaten folgte eine schwere Mittelfußprellung sowie ein Außenmeniskusriss im linken Knie. Dazwischen kämpfte sich Lippold immer wieder auf den Platz zurück und absolvierte in der Hinrunde immerhin 15 Partien.

Als Teil der defensiven Doppelsechs im Mittelfeld avancierte der Blondschopf dank seiner strategischen Fähigkeiten und Qualitäten im Passspiel schnell zum Leistungsträger. Auch bei den Profis blieben die Taten von "Tobi" nicht lange unbemerkt. So lud ihn der damalige Chefcoach Oliver Reck zweimal zu Testspielen der ersten Mannschaft ein - mit Erfolg. "Der Trainer hat mir nach den beiden Partie jedes Mal ein positives Feedback gegeben", berichtet er.

Wer weiß, wo Lippold heute spielen würde, wenn nicht die Verletzungen dazwischen gekommen wären. Diese Frage stellte sich auch das Talent mehrere Male. Doch anstatt in Selbstmitleid zu baden, nahm er abermals den Kampf auf und arbeitete zuletzt zwei Monate lang in der Reha an seinen Comeback. Zusätzlich absolvierte er in Eigenregie regelmäßig Extraschichten; das Ziel dabei immer vor Augen: "Ich will in der kommenden Saison einfach nur Gesund bleiben und so viele Spiele wie möglich machen."

Nebenbei möchte der Sohn von Frank Lippold, Trainer des A-Ligisten TSV Urdenbach, auch etwas für seinen Kopf tun und beginnt im Oktober ein Studium im Fach Sportmanagement. Zuvor steht allerdings noch die Vorbereitung mit der "Zwoten" auf dem Programm. Zusammen mit seinen Teamkollegen will sich Lippold das nötige Rüstzeug für eine lange und strapazierende Spielzeit holen. "Wir wollen so schnell wie möglich die 40 Punkte holen, um in ruhiges Fahrwasser zu kommen - alles andere ist Bonus", beschreibt er das erklärte Saisonziel. Neben der Arbeit auf dem Platz freut er sich vor allem auf den zehntägigen Trip Mitte Juli nach Südkorea.

"Das wird eine tolle Sache. Ich bin mal mit Köln vor fünf Jahren in Japan gewesen - danach ging allerdings unser Saisonstart komplett in die Hose. Ich hoffe, dass es dieses Mal besser laufen wird", sagt er und denkt in diesem Moment wahrscheinlich auch ein wenig an sich selbst.

(RP)
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