Lokalsport Fortuna II verliert in Unterzahl

Düsseldorf · Der Fußball-Regionalligist kassiert gegen Viktoria Köln in Hälfte zwei vier Tore.

Wenn im Leben etwas schiefläuft, dann bemüht man gerne den Konjunktiv. Das ist beim Fußball nicht anders, wie die 1:4-Niederlage von Fortunas Zweitvertretung gegen Viktoria Köln beweist. Oder besser gesagt die 60. Minute. Zu diesem Zeitpunkt sah Axel Bellinghausen beim Stand von 0:0 nach einem Foul an der Seitenlinie seine zweite Gelbe Karte. Die Folge war nicht nur der korrekte Platzverweis für den Kapitän des Fußball-Regionalligisten, sondern auch der Verlust jeglicher Stabilität und Orientierung. Nicht von ungefähr sprachen beide Trainer anschließend einstimmig von einem "Knackpunkt", der den Flingernern letztlich das Genick brach. Denn die Domstädter benötigten nach dem Platzverweis lediglich elf Minuten, um die zuvor relativ ausgeglichene Partie mit drei Toren in ihre Richtung zu lenken.

Natürlich lässt sich im Nachhinein trefflich darüber streiten, ob die Elf von Trainer Taskin Aksoy in voller Mannschaftsstärke größere Chancen auf einen Punktgewinn gehabt hätte. Fakt ist jedenfalls, dass die Hausherren vor der verhängnisvollen Szene gerade in der Defensive eine ordentliche Begegnung ablieferten. "Bis zum Platzverweis war es ein offenes Spiel", bestätigte Aksoy. "Trotzdem müssen wir danach nicht drei Treffer kassieren. Diese Situation haben wir nicht gut gelöst, und wir haben in dieser Phase nicht mehr konsequent genug verteidigt."

Der Fußballlehrer fühlte sich in diesem Moment mit Sicherheit an die vergangene Woche zurückerinnert, als seine Mannschaft in Rödinghausen ebenfalls eine Tiefschlafphase hinlegte und nach 50 Minuten bereits mit 0:4 zurücklag. Das Bemerkenswerte dabei: Wo andere Teams nach dieser Vielzahl von Rückschlägen in sich zusammenbrechen würden, macht die U23 stattdessen unbeirrt weiter. Auch gegen Viktoria kämpfte sie sich zurück, erzielte das zwischenzeitliche 1:3 und hatte danach genug Chancen, die Partie noch ins Kippen zu bringen.

Das beweist zwar, dass Moral und Geschlossenheit intakt sind, gleichwohl sollten und dürfen solche Spielkonstellationen nicht zur Gewohnheit werden. Denn ob die nach wie vor junge und unerfahrene Mannschaft auch zukünftig in der Lage ist, kontinuierlich auf Rückschläge zu antworten, lässt sich nur schwer prophezeien.

Ebenso schwer dürfte sich die Suche nach einem Nachfolger für Ahmet Cebe gestalten. Der im Spielerkreis wie auch im Trainer- und Betreuerstab gleichermaßen beliebte Routinier riss durch seinen überraschenden Abgang eine große Lücke in den Kader. Weniger sportlich, dafür umso mehr im zwischenmenschlichen Bereich. Die kurzfristige Lösung lautet erst einmal Bellinghausen, "der in den nächsten Wochen öfter bei uns spielen wird und der Truppe mit seiner Erfahrung auch gut tut (Aksoy)". Allein: Nächsten Sonntag in Aachen wird der 34-Jährige gesperrt fehlen.

(RP)
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