Lokalsport Fortuna II: Weber setzt das richtige Zeichen

Düsseldorf · Der Kapitän des Fußball-Regionalligisten liefert die Vorlage zum 1:0-Sieg gegen Rot-Weiss Essen.

Christian Weber will es noch einmal wissen. Mit langen Schritten läuft der Kapitän von Fortunas Zweitvertretung die linke Seite hoch, um einen letzten Versuch zu starten. Kurz vor der Eckfahne trifft er auf Tugrul Erat, mit dem er einen schönen Doppelpass spielt. Plötzlich steht der 32-Jährige frei im Strafraum und braucht den Ball nur noch quer zu spielen. In der Mitte steht der mitgelaufene Rafael Garcia parat, der die Hereingabe dankbar verwertet. Der Rest ist nur noch Jubel.

Dass dieser Spielzug in der 86. Minute der einzig gelungene in der Partie zwischen den Flingernern und Rot-Weiss Essen war, veranschaulicht sehr gut, wie zäh und mühsam die vorangegangenen Minuten gewesen sein müssen. Und so war es auch. Entsprechend lautete das Fazit von Fortunas Trainer Taskin Aksoy: "Es war ein durchschnittliches Regionalligaspiel mit einer hohen Fehlerquote auf beiden Seiten." Auch Weber erwischte gegen stark defensiv eingestellte Gäste zunächst nicht seinen besten Tag.

Weder lange Diagonalbälle noch Standardsituationen wollten dem gebürtigen Saarbrücker so recht gelingen. Trotzdem wurde er am Ende zum gefeierten Helden, weil er seinen jungen Teamkollegen jene Tugenden vorlebte, die es braucht, um im Profigeschäft zu bestehen: Hartnäckigkeit, Wille und den Glauben, die Begegnung jederzeit zu seinen Gunsten zu drehen. Dafür tut der Ex-Profi viel. Praktisch keine Partie vergeht, in der er nicht seine Mitspieler motiviert und notfalls auch mal eine Grätsche auspackt, um seine Jungs wachzurütteln. Gegen Essen war es genauso. Dass in solchen Spielen vor allem Geduld gefragt ist, versteht sich von selbst. "Der Gegner stand hinten gut, also ging nicht allzu viel nach vorne", resümierte Aksoy. "Solche Spiele gegen einen gut organisierten Gegner, der individuell gute Qualitäten besitzt, gibt es nun einmal."

Der Fußballlehrer wertete den knappen Erfolg gegen den Traditionsverein aber auch als weiteren wichtigen Schritt in der Entwicklung seiner Schützlinge. "Wenn ich sehe, wie die jungen Burschen sich reinhauen, versuchen Fußball zu spielen und die Zweikämpfe annehmen - das war in der Hinrunde nicht immer der Fall", lobte der 48-Jährige und fügte hinzu: "Auf dieser Ebene muss man, auch wenn es Rückschläge geben wird, weitermachen." Mit Weber als unnachgiebigem Antreiber.

(RP)
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