Lokalsport Fortuna kann heute 1860 München abhängen

Düsseldorf · Falls die Düsseldorfer heute (13 Uhr) gewännen, hätten sie mit dem direkten Abstieg nichts mehr zu tun. Ein Teamvergleich.

Wie ist die Ausgangslage vor dem Spiel? Die Gastgeber könnten den Rückstand zum Tabellen-15. auf sechs Punkte verringern. Im Falle eines Sieges wären die Düsseldorfer so gut wie aller Sorgen ledig, denn den Sturz auf den direkten Abstiegsplatz müssen sie dann praktisch nicht mehr befürchten. Nach dem 1:1 beim VfL Bochum möchte 60-Coach Benno Möhlmanns "den Punkt mit einem Sieg gegen Fortuna veredeln". Für sein Gegenüber Marco Kurz ist es eine Reise in die Vergangenheit, denn der Fortuna-Trainer war sechs Jahre Spieler (1998 bis 2004) und fast drei Jahre Trainer der Löwen (Mai 2006 bis Februar 2009).

Wem gebührt die Favoritenrolle? Keiner Mannschaft, die Tagesform wird entscheiden. Fortunas Coach spricht mit Respekt von der Aufgabe in München. Für die Düsseldorfer spricht jedoch, dass die ihre jüngsten drei Auswärtsspiele nicht verloren haben (zwei Siege, ein Remis).

Wer ist in besserer Form? Fortuna hat sich in den beiden jüngsten Partien verbessert gezeigt, die Münchner dagegen - vom Ergebnis her - überhaupt nicht. Gegen den FSV Frankfurt (0:1), den 1. FC Heidenheim (1:3) und beim Pokalspiel gegen den VfL Bochum (0:2) gab es im Dezember drei Heimpleiten in Folge. In diesem Jahr haben die Münchner in drei Partien auch erst einen Punkt geholt, zeigten dabei eklatante Schwächen. Allerdings blitzte vor allem bei der 0:1-Niederlage im Spiel gegen den 1. FC Nürn-berg zwischenzeitlich das Können ihrer namhaften Profis auf. Nimmt man die Ergebnisse der jüngsten sechs Partien, dann sind die Gäste im Vorteil. Sie belegen nach jeweils zwei Siegen, Unentschieden und Niederlagen hier den zwölften Platz. Die Münchner sind Schlusslicht mit einem Remis und fünf Pleiten.

Wer hat Vorteile in welchem Mannschaftsteil? In der Defensive ist Fortuna stärker; die Düsseldorfer sind eingespielt, standen sowohl in Frei-burg als auch gegen Nürnberg gut. Vorn ist die eklatante Abschlussschwäche das große Manko bei beiden Mannschaften. Die "Löwen" haben in 22 Partien erst 16 Mal getroffen und damit den schwächsten Sturm der zweiten Liga. Allerdings ist Fortuna mit nur 18 Treffern nicht viel besser.

Wer hat im direkten Vergleich die Nase vorn? Nach 26 Duellen in der ersten und zweiten Liga sowie im DFB-Pokal ist die Bilanz mit je zehn Siegen und Niederlagen sowie sechs Unentschieden ausgeglichen. In Liga zwei liegt Fortuna jedoch vorn: Vier Siegen stehen lediglich drei Niederlagen gegenüber, außerdem gab es vier Remis. Die Sechziger gewannen erst eine Zweitliga-Heimpartie gegen Fortuna - das war im Februar 2012. Die Münchner Treffer erzielten Stefan Aigner (6.) und Necat Aygün (81.), den zwischenzeitli-chen 1:1-Ausgleich für Fortuna markierte der jetzige Münchner Maximilian Beister (44.). Drei Monate später stiegen die Gäste auf.

Wie lief das Hinspiel? Fortuna jubelte im September über einen 3:0-Erfolg über 1860 und den ersehnten ersten Saisonsieg. Damals noch unter Trainer Frank Kramer, gewann die Truppe auch in dieser Höhe verdient durch Treffer von Ihlas Bebou (10.) und einen Doppelpack des starken Didier Ya Konan (30., 67.).

Welche Spieler fehlen? Bei Fortuna fehlen Rekonvaleszent Emmanuel Iyoha sowie der gesperrte Axel Bellinghausen. Der TSV 1860 muss unter anderem auf Daniel Adlung verzichten, der am Sprunggelenk ope-riert wurde. Auch Goran Sukalo, seit dem 1. Februar Spieler der Löwen, wird wegen einer Adduktorenverletzung ausfallen. Valdet Rama ist nach seinem Zehenbruch noch im Aufbautraining. Vermutlich steht der im Winter nach München gewechselte Ex-Fortune Maximilian Beister gegen seinen früheren Klub erstmals in der Startelf.

Welches Team konnte sich besser auf das Spiel vorbereiten? Sicher die Fortunen, denn die Münchner bekamen am Donnerstag unfreiwillig schneefrei - die Übungseinheit fiel nach ergiebigen Niederschlägen aus. Die "Löwen" mussten daher in den Kraftraum ausweichen.

(RP)
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