Fortuna Düsseldorf Fortunas Wikinger machen Dampf

Düsseldorf · Der aktuelle Erfolg von Fortuna Düsseldorf liegt auch daran, dass Trainer Friedhelm Funkel mehr Alternativen hat. Beim 1:0 gegen Regensburg überzeugten die Stürmer Havard Nielsen und Emir Kujovic, aber auch andere, die von der Bank kamen.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Havard Nielsen
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Das ist Havard Nielsen

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Foto: Falk Janning

Havard Nielsen war mit der Welt im Reinen. Zum ersten Mal seit seinem Wechsel vom SC Freiburg stand der Norweger in Fortunas Startelf, hatte nach überstandener Verletzung am Hüftbeuger keine Schmerzen mehr und obendrein mit den Düsseldorfern 1:0 gegen Jahn Regensburg gewonnen. Kein Wunder also, dass der 24Jährige bestens gelaunt in der Interviewzone stand und in seinem nahezu perfekten Deutsch munter plauderte.

"Das Wichtigste war, dass wir zu Null gespielt haben", sagte Nielsen. "Es ist natürlich nicht so einfach mit gleich fünf neuen Leuten in der Startelf, zu denen ja auch ich gehörte. Ich gebe zu, dass selbst wir ein bisschen überrascht waren über die Aufstellung, die sich unser Trainer ausgedacht hatte. Aber wir müssen halt Kräfte schonen in dieser Englischen Woche, und wir haben auch die nötige Qualität im Kader."

Letzteres zeigte sich am Mittwochabend gegen den unangenehmen, weil bestens eingestellten Aufsteiger. Die von Chefcoach Friedhelm Funkel wegen der drei Spiele binnen einer Woche stark runderneuerte Truppe kämpfte sich als Einheit durch die Partie, wies keine nennenswerten Schwachstellen auf.

"Wenn ich von den Jungs, die wir frisch ins Rennen geworfen haben, nicht zu hundert Prozent überzeugt gewesen wäre, hätte ich es nicht so gemacht", betonte Funkel. "Im Training lässt sich keiner hängen, jeder zeigt uns, dass er bereit ist. Und deshalb können wir so rotieren, wie wir das jetzt getan haben, auch wenn natürlich all die enttäuscht sind, die diesmal nicht zum Zuge kamen. Alle müssen sich dem Erfolg unterordnen."

"Raman muss auch einmal durchschnaufen"

So wie es in den vergangenen Wochen eben auch Nielsen und Emir Kujovic tun mussten. Gegen Regensburg stürmten der Norweger und der Schwede erstmals gemeinsam als Fortunas neues Wikinger-Duo, und Kujovic bedankte sich für das Vertrauen mit dem entscheidenden Treffer. Nielsen hätte sich da gerne angeschlossen, doch hatte der ganz starke Regensburger Torhüter Philipp Pentke bei seiner großartigen Parade gegen den Blondschopf etwas dagegen (70.).

"Es hat mich schon ein bisschen geärgert, dass ich mir zu wenige klare Chancen erarbeitet habe", sagte der 14-malige Nationalspieler selbstkritisch. "Auch wenn man gesehen hat, dass Emir und ich uns im Zusammenspiel erst finden mussten und sicher noch etwas Zeit brauchen, haben wir das später schon ganz gut hingekriegt. Aber ich weiß ganz genau, dass ich in Sachen Abschluss einiges besser machen muss."

Fortuna Düsseldorf - SSV Jahn Regensburg: Einzelkritik
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Fortuna - Regensburg: Einzelkritik

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Foto: Falk Janning

Ob Nielsen bereits morgen beim FC St. Pauli (13 Uhr) dazu kommt, ist noch offen. "Ich muss sehen, ob Havard wirklich schon wieder für einen Einsatz bereit ist", erklärte Funkel. "Nach seiner Pause wollte ich ihn gar nicht so lange spielen lassen, aber dann sind es doch 76 Minuten geworden." Bei Julian Schauerte, Oliver Fink und Robin Bormuth wurden es bei ihren Comebacks sogar 90, und alle boten sich für weitere Einsätze an.

Für Schauerte entwickelte der Trainer in ungewohnter Transparenz eine Idee. "Möglich, dass ich Schaui und Jean Zimmer in Hamburg auf die rechte Seite stelle", orakelte er. "Jean kann diesen offensiven Part, und Benito Raman muss auch einmal durchschnaufen." Nachvollziehbar — selbst wenn viele Fans den flinken Belgier bereits in ihr Herz geschlossen haben.

(jol)
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