Lokalsport Goralski wird zur tragischen Figur bei Fortuna II

Düsseldorf · Das Bild hatte Symbolcharakter. Während die meisten Spieler von Fortunas Zweitvertretung bereits auf dem Weg in die Kabine waren, saß Leander Goralski einsam auf der Ersatzbank und starrte ins Leere.

Der Innenverteidiger des Fußball-Regionalligisten verstand nach dem 1:1 gegen Viktoria Köln die Welt nicht mehr. Im Grunde hatte der 21-Jährige ein starkes Spiel gemacht. Zusammen mit Robin Bormuth bildete er im Abwehrzentrum lange Zeit ein schwer zu überwindendes Bollwerk und lieferte sich dort mit Kölns Sturmbrecher David Jansen ein knackiges und intensives Duell, aus dem er meistens als Sieger hervorging.

Dann kam allerdings die 69. Minute, und Goralski wandelte sich innerhalb von nur wenigen Sekunden vom Helden zur tragischen Figur. Beim Stand von 1:0 für die Fortuna (Michael Lejan hatte eine Flanke von Tugrul Erat ins eigene Tor geköpft) starteten die Domstädter einen Angriff über außen. Nach einem Einwurf gelangte der Ball in den Düsseldorfer Strafraum, wo Goralski aus kürzester Distanz angeschossen wurde. Plötzlich begannen die Gäste, lautstark zu protestieren und forderten einen Strafstoß, den ihnen Schiedsrichter Sven Heinrichs umgehend gewährte.

Auch für den Großteil der Zuschauer auf der Tribüne war die Entscheidung des Unparteiischen nachvollziehbar, nur für Goralski nicht. "Leo hat mir Stein und Bein geschworen, dass der Ball an die Brust und nicht an die Hand ging", berichtete Fortunas Trainer Taskin Aksoy hinterher.

Sei's drum - letztlich konnte der Fußballlehrer absolut zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft sein, die vor allem in der ersten Halbzeit den ehemaligen Aufstiegsaspiranten mit einer taktisch disziplinierten Leistung vor einige Probleme stellte. Und vorn wusste die "Zwote" mit den schnellen Nazim Sangaré und Profileihgabe Mathis Bolly den ein oder anderen Nadelstich zu setzen.

Gerade Letzterer hätte sich in der Schlussminute zum umjubelten Matchwinner aufschwingen können, als er allein auf Köln Keeper Nico Pellatz zusprintete. Allerdings verließ den Ivorer auf den letzten Metern die Genauigkeit, so dass das Kunstleder knapp am Tor vorbeiging. Es passte irgendwie zu diesem Nachmittag, der nicht geschaffen für ein Happy End war.

(RP)
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