In der Saison 2010/2011 spielte Munoz sogar noch selbst für die Oberkasseler, wechselte dann über den VfB Speldorf zum MSV Duisburg II. "Beim MSV war ich zwar nur ein Jahr, aber dort habe ich bisher meine beste Saison gespielt", meint der 27-Jährige. Seine Leistungen in Bocholt sind allerdings auch nicht zu schmälern, denn dort gilt er als wichtiger Impulsgeber im Mittelfeld. Kurz vor der Winterpause erlang Bocholts "Zehner" sogar einen kurzweiligen Prominentenstatus.

Als Munoz im Spiel gegen die SF Baumberg beim Stand von 0:2 im gegnerischen Strafraum umknickte und dafür einen Elfmeter zugesprochen bekam, ging er zum Schiedsrichter und klärte die Situation auf. Das Spiel ging 1:3 verloren, aber durch die Fairplay-Aktion gab es am Ende zwei Sieger. "Das Video ging einmal durch die Welt. Es gab tägliche Interviewanfragen, sogar aus Spanien. Natürlich freute mich die positive Resonanz, aber jetzt bin ich auch froh, dass der Hype vorbei ist", erzählt Munoz. Es sei "purer Instinkt" gewesen, der ihn zu dieser Aktion bewegt hätte. Den richtigen Riecher will Munoz nun gegen seinen Ex-Verein beweisen. Doch die Oberkasseler sind kein Selbstläufer: "Der SCW ist zwar nicht gut gestartet und hat mit Hashimoto eine Rakete verloren. Trotzdem erwarte ich ein ausgeglichenes Spiel. Schon im Hinspiel haben sie jeden unserer Aussetzer eiskalt ausgenutzt."

Die Partie endete damals 2:2, ohne den gesperrten Munoz, aber mit Doppelpacker Hashimoto. Nun haben sich die Vorzeichen geändert: Während West (Zehnter/28 Punkte) die ersten Zähler im Jahr 2017 holen will, möchte Bocholt (Vierter/38 Punkte) an der Leistung gegen Meerbusch (2:1) anknüpfen.