Lokalsport Hubbelrather Golfer etablieren sich auf internationaler Ebene

Düsseldorf · Für Golflehrer Roland Becker scheint es seine "goldene Generation" zu sein. An seinem Arbeitsplatz GC Hubbelrath formte er in den letzten Jahren eine Vielzahl extrem guter Golfer, die u.a. vier deutsche Mannschaftsmeistertitel holten. Daran waren Max Kieffer (27 Jahre), Max Rottluff (24) und Nicolai von Dellingshausen (24) maßgeblich beteiligt. Und alle drei verdienen ihren Lebensunterhalt inzwischen als Golf-Profis im knüppelharten Turniergeschäft.

 Nicolai von Dellingshausen

Nicolai von Dellingshausen

Foto: imago

Kieffer hat sich bereits vor einigen Jahren auf der European Tour, also der ganz großen Bühne des kontinentalen Berufsgolfs etabliert. 135 European Tour-Turniere hat der Hubbelrather inzwischen auf dem Buckel. Da will von Dellingshausen erst noch hin. Er hatte sich erst Anfang des Jahres, nach Abschluss seines VWL-Studiums in Düsseldorf entschieden, sein Hobby zum Beruf zu machen. Im dreistufigen System des weltweiten Golfs dominiert der gebürtige Düsseldorfer derzeit die europäische Profi-Einsteigerliga namens Pro Golf-Tour. Dort hat von Dellingshausen bereits drei Turniere gewonnen und damit den Aufstieg auf die Challenge Tour, die zweite Liga, perfekt gemacht.

"Ich bin ein Typ, der einen genauen Plan hat, aber den kann ich ja jetzt komplett vergessen und muss für den Rest des Jahres alles neu aufstellen", sagt er. "Ich muss in aller Ruhe sehen, wie sich alles entwickelt, und bei welchem Challenger-Turnier ich wirklich an den Start gehen kann." Bei Turnieren der nächsten Wochen sind Anmeldefristen bereits verstrichen.

Seinen dritten Erfolg auf der Pro Golf-Tour verzeichnete von Dellingshausen bei den Sierra Polish Open. Am Angang des letzten Tages lag er noch fünf Schläge hinter dem Schotten Chris Robb, doch am Ende hatte der Hubbelrather mit 63 Schlägen einen neuen Platzrekord aufgestellt und Robb von Platz eins verdrängt. "Das war wahrscheinlich die beste Runde meines bisherigen Lebens", jubelte von Dellingshausen. "Ich bin sehr glücklich, dass ich im Training an den richtigen Dingen gearbeitet habe."

Das hat offensichtlich auch sein Clubkamerad Rottluff getan. Denn nach seinem Sieg bei den Bayview Place Cardtronics Open auf der kanadischen Mackenzie Tour spielte er sich bei den Syncrude Oil Country Championship nach vier Runden und 68, 68, 64, 64 Schlägen auf Platz eins. Doch auch Patrick Newcomb (USA) hatte bis dahin 268 Schläge gebraucht. Im notwendig gewordenen Stechen verlor Rottluff am vierten Extra-Loch.

"Ich bin mit meiner Woche zufrieden, aber im Stechen zu verlieren, ist nie schön. Man möchte dann natürlich auch den letzten Schritt zum Sieg noch machen", meinte Rottluff. Durch den zweiten Platz, der mit 18.900 kanadischen Dollar versüßt wurde, sprang Rottluff in der Gesamtwertung der Mackenzie-Tour auf Platz drei. Am Ende der Saison steigen die besten fünf auf die web.com Tour, die zweite Liga des amerikanischen Profi-Golfs, auf.

(RP)
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