Lokalsport Kaymer hat Olympia fest im Blick

Düsseldorf · Nach einer unspektakulären Golfsaison will der Düsseldorfer Profi spätestens in Rio 2016 angreifen.

Es gab Jahre im Leben des Martin Kaymer, da hätte man den in Düsseldorf geborenen aufstrebenden Profigolfer getrost als Musterschüler bezeichnen können. Es war die Zeit zwischen 2008 und 2011, als er mit dem Major-Triumph bei der US PGA Championship und neun weiteren Turniersiegen an die Spitze der Weltrangliste stürmte. Dieser Höhenflug scheint eine Ewigkeit her, derzeit herrscht Ernüchterung bei Martin Kaymer.

Seit seinem US-Open-Sieg 2014 wartet der Rheinländer auf ein Erfolgserlebnis. Seine Note für die zurückliegende Saison fällt entsprechend bescheiden aus. "Ich würde mir eine 3+ geben", sagte Kaymer am Rande eines von ihm und der Deutschen Sporthilfe durchgeführten Charity-Turniers in seinem Heimatklub in Mettmann. Für eine 1 oder 2 reiche es derzeit einfach nicht.

Während sich an der Spitze der Weltrangliste das Trio Rory McIlroy (Nordirland), Jordan Spieth (USA) und Jason Day (Australien) einen packenden Dreikampf liefert, ist Kaymer außen vor. Das soll nicht so bleiben, und zumindest an Selbstvertrauen mangelt es ihm nicht. "Die Konkurrenz ist derzeit extrem stark, so stark habe ich sie noch nie gehabt. Ich muss mein eigenes Ding durchziehen. Und ich bin mir ziemlich sicher, wenn die Dinge einigermaßen zusammenlaufen, werde ich problemlos oben mitspielen können", sagte Kaymer.

Es scheint, als stehe sich Deutschlands bester Golfer in seinem Bemühen manchmal selbst im Weg. Druck ja, aber nicht zu viel, Lockerheit ja, aber auch nicht zu relaxed. Es ist die Suche nach dem goldenen Mittelweg. "Den Sieg kannst du nicht erzwingen. Dann musst du dich zurücknehmen. Das ist dann so ein Spiel, das man mit sich selber spielt", führte Kaymer aus und wünscht sich: "Hoffentlich platzt der kleine Knoten bald." Und wenn es Kaymer in diesem Jahr nicht mehr schafft, dann soll es eben 2016 sein. Das Jahr, in dem er sein Highlight zelebrieren will. Welchen Sieg er sich wünschen würde, beantwortete er mit strahlenden Augen: Nicht der Ryder Cup, nicht das US Masters oder die British Open - "Olympia soll es sein", sagte Kaymer, "da habe ich nur ein oder zweimal in meinem Leben die Chance".

Das Wort Chance hat für Martin Kaymer in diesen Tagen eine besondere Bedeutung. Mit seiner im Dezember 2014 gegründeten Helianthus Stiftung engagiert er sich für benachteiligte Kinder, "von der Kita bis zum Studium."

Das Spiel der Fußball-Oberliga Turu - SC West war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet.

(DPA)
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