Lokalsport Läufer Thorwirth erreicht neue Dimensionen

Düsseldorf · Der Mittelstreckler des SFD 75 schaffte im vergangenen Jahr den Durchbruch und wird nun von der Stadt gefördert.

Es gibt Sportler, denen das Talent in die Wiege gelegt wird und solche, die sich den Erfolg hart erarbeiten müssen. Maximilian Thorwirth zählt wohl eher zur zweiten Kategorie. Das Kämpferherz ist dem Mittelstreckler vom SFD 75 Süd in seinen Rennen anzusehen. Kennzeichnend dafür ist sein ausgeprägter Laufstil auf den Zielgraden, wenn Thorwirth die Zähne zusammenbeißt und den Kopf zur Seite schwenkt - als würde er sagen: "Nein, noch gebe ich mich nicht geschlagen." Dass ein solcher Kampfgeist belohnt wird, bekam Thorwirth 2017 zurückgemeldet.

Angefangen mit dem PSD Bank Meeting, bei dem Thorwirth als bester Düsseldorfer abschnitt, begab sich der Sportstudent auf die Überholspur. Unvergessen bleibt dabei das Herzschlagfinale gegen Jens Mergenthaler vom SV Winnenden bei den deutschen U23-Meisterschaften in Leverkusen, als sich Thorwirth mit einem Vorsprung von sieben Hundertsteln den 5000-Meter-Titel sicherte (14:25,71 Minuten). Damit schrieb Thorwirth ein kleines Stück Düsseldorfer Sportgeschichte, denn einen deutschen Juniorenmeister hatte die Stadt auf dieser Distanz noch nie.

Die Leistungen des 22-Jährigen sorgten für Aufsehen, und so ging für den Schützling des Trainer-Duos Julia Tharun-Hirschi und Bernd Zahlten ein Traum in Erfüllung. Im Juli lief Thorwirth bei der U23-EM in Polen zum ersten Mal im Deutschlandtrikot auf. Der 20. Platz in 3:46,87 Minuten spiegelte nicht ganz die erhoffte Leistung wider. "Ich habe versucht, das Ganze wie ein normales Rennen anzugehen, aber wenn man im Call-Room neben den besten Läufern Europas sitzt, ist das schon überwältigend", sagte Thorwirth und hoffte, dass es nicht der einzige Auftritt im Nationaltrikot bleiben würde. Und im Dezember schenkten die Bundestrainer dem Düsseldorfer erneut ihr Vertrauen und beriefen ihn in das Aufgebot für die Mixedstaffel (4 x 1500 Meter) bei den Cross-Europameisterschaften in der Slowakei. "Die Nominierung hatte sich in Gesprächen und durch die Leistungsdiagnostik in Leipzig zwar angedeutet, aber den Brief offiziell zu bekommen, war eine große Ehre", erklärt Thorwirth. Im zweiten Anlauf war er auch mit seiner Leistung zufrieden, die dem deutschen Team zum siebten Platz verhalf (19:10 Minuten).

Bei dieser erfolgreichen Saison - die laut Thorwirth "einen Durchbruch in neue Dimensionen" bedeutete - ist es die logische Konsequenz, dass die Sportstadt den Mittelstreckler in den Kreis der Athleten mit spezieller Förderung aufnahm. Diesen Status hatte er schon lange anvisiert. "Mit dem Stipendium wird mein Masterstudium mitfinanziert und ermöglicht", berichtet er. Die Förderung ist aber vor allem ein weiterer Beleg dafür, dass es sich lohnt, für seine Träume zu kämpfen.

(RP)
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