Marathon Laufsport international in Düsseldorf

Düsseldorf · Athleten aus der ganzen Welt gingen gestern beim Marathon auf die Strecke. Als Erster kam der Rumäne Marius Ionescu ins Ziel. Der deutsche Spitzenläufer Andre Pollmächer schied mit einer Verletzung vorzeitig aus.

Sieger und Gewinner beim Düsseldorf Marathon 2017
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Hier kommt das Spitzenfeld ins Ziel

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Foto: Metro Marathon

Eva Offermann war mit sich zufrieden. Die Läuferin des DJK Herzogenrath bei Aachen erreichte in drei Stunden und zwölf Minuten das Ziel. "Für mich war es heute nur ein Vorbereitungslauf", sagte die 32-Jährige. Im vergangenen Jahr lief sie in Düsseldorf ihre persönliche Bestzeit. Zwei Stunden und 56 Minuten brauchte sie damals für die komplette Distanz. In diesem Jahr wäre sie damit Zweite geworden.

Offermann war nur eine von 16 500 Athleten, die gestern in Düsseldorf rund um die Altstadt auf die Strecke gingen. 18 000 hatten sich im Vorfeld angemeldet. Das Teilnehmerfeld reichte vom Anfänger über den Hobbyläufer bis zum Top-Athleten. Auch das macht den Reiz des Marathon-Sports aus. Die meisten Sportler im Feld waren Läufer aus der Region, so wie Bernd Krätzig. Der 61-jährige Mönchengladbacher "finishte" seinen 64. Marathon in 3:37 Stunden. Bis zu sechs Rennen läuft er im Jahr. "Inzwischen hat die Zahl meiner Läufe mein Alter übertroffen", sagt der Mediziner.

Viele der Spitzenathleten kamen aus weiter entfernten Regionen: Als Schnellste erreichten der Weltmeisterschaftsdreizehnte Marius Ionescu aus Rumänien bei den Männern und bei den Frauen die US-Amerikanerin Annie Bersagel die Ziellinie an der Rheinpromenade. Beide liefen persönliche Bestzeiten. Ionescu bewältigte die 41,195 Kilometer in zwei Stunden, 13 Minuten und 19 Sekunden. Die Siegerin bei den Frauen brauchte 2:28:29 Stunden. Damit verteidigte sie ihren Sieg aus dem Vorjahr.

Als die Amerikanerin stilecht eingehüllt in "Stars and Stripes" im Zieleinlauf feierte, saßen gleich daneben die beiden Kenianer Chemweno Bethwel und Charles Maina, zwei Profiläufer ihres Landes. Bethwel hatte es nach dem Rennen eilig. Um 15 Uhr ging sein Flieger zurück in die Heimat vom Flughafen Frankfurt. "Ich war jetzt einen Monat in Deutschland und bin einige Rennen gelaufen", sagte der 27-Jährige, der auch an Wettbewerben in den Niederlanden und der Schweiz teilgenommen hat. Beide Läufer verdienen mit dem Sport ihr Geld. Maina wird den nächsten Monat über in Deutschland bleiben, um an Wettbewerben in ganz Europa teilzunehmen.

Zu den ambitioniertesten Läufern im Feld gehörte zweifelsohne der Deutsche André Pollmächer. Das Rennen war für den Achten der vergangenen Europameisterschaft in Zürich allerdings früher vorbei als gedacht. Bereits bei Kilometer 26 musste der Deutsche, der für den Veranstalterklub Rhein-Marathon Düsseldorf startet und 2016 an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen will, mit einer blutigen Fußverletzung aufgeben. Bis zu seinem Ausscheiden war er noch in der Spitzengruppe um den Sieg gelaufen.

Ähnlich wäre es beinahe auch der Amerikanerin Bersagel gegangen. "Bei Kilometer zehn hatte ich einen kleinen Unfall. Ich bin gestürzt. Netterweise hat mir ein netter Herr wieder hochgeholfen", sagte die Amerikanerin, die im kommenden Jahr nicht in Düsseldorf an den Start gehen wird. 2016 nimmt sie an einem Qualifikationsturnier für Olympia teil. Im Jahr darauf will die 31-Jährige aber wieder mitmischen.

(RP)
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