Lokalsport Machacek ist der neue Scorerkönig der DEG

Düsseldorf · 15 Tore haben die Düsseldorfer in vier Spielen geschossen. Dabei sticht ins Auge, dass sie von zehn verschiedenen Schützen erzielt wurden. Heute treten sie in Wolfsburg an, am Sonntag in Krefeld.

Ein großes Manko der vergangenen Saison war die zu harmlose Offensive. Der Schnitt von lediglich 2,44 Toren pro Spiel war ein Grund dafür, dass die DEG nur Platz elf belegte. Es scheint, als habe die sportliche Leitung dies nicht nur erkannt, sondern erfolgreich für Abhilfe gesorgt. In den ersten vier Spielen hat die DEG 15 Treffer erzielt, was einem Schnitt von 3,75 Toren entspricht. Dabei setzte sich Spencer Machacek an die Spitze der Scorerliste.

Doch noch mehr als die verbesserte Quote freut Manager Niki Mondt, die die 15 Tore von zehn verschiedenen Schützen erzielt wurden. "Das zeigt, dass wir sehr ausgeglichen besetzt sind", sagt er. "Dieser Erfolg gibt unserer Planung recht." Doch Mondt freut sich nicht nur, sondern betrachtet die gute Ausbeute auch durchaus kritisch: "Wir waren dabei nicht einmal brutal effektiv in der Chancenverwertung. Außerdem interessieren uns mehr die Punkte als die Tore, und da ist durchaus noch Luft nach oben."

Auch Trainer Mike Pellegrims mag nicht in das hohe Lied auf die Offensive einstimmen. Der Belgier legt sofort den Finger in die Wunde: "Wir haben auch 15 Gegentore kassiert, das ist deutlich zu viel." Der Coach sieht Verbesserungsbedarf, was er aber auch gar nicht schlimm findet. "Sonst hätten wir doch keine Arbeit mehr", sagt er und lacht. Doch Arbeit hat er noch reichlich, das weiß er genau, stellt sich aber schützend vor sein Team. Dass es in Unterzahl geschwächelt hat, kontert er augenzwinkernd: "Die Gegner waren in Überzahl eben unglaublich gut." Und dann bittet er um Geduld. "Es braucht noch etwas Zeit, das gilt auch für unser Überzahlspiel." Er ist davon überzeugt, dass die Automatismen in zwei, drei Wochen noch besser greifen.

Weitaus mehr ärgern den Coach dumme Strafzeiten. "Die zu kassieren, ist kein Pech", sagt er. "Dumme Strafen werden außerdem oft doppelt bestraft: erst muss der Spieler auf die Strafbank, dann fällt noch ein Gegentor. Das ist bei guten Strafen nicht so." Ja, auch die gibt es, für ihn ist es eben ein Unterschied, ob es notwendig und daher richtig ist, eine Strafzeit zu riskieren oder völlig überflüssig. "Wenn ich gehakt werde und der Schiedsrichter sieht es nicht und ich revanchiere mich und werde hinausgestellt, dann ist das eine dumme Strafzeit."

Die Zielsetzung für die Partie in Wolfsburg ist klar: Pellegrims möchte seinem ehemaligen Chef Pavel Gross, dessen Assistent er sechs Jahre lang war, ein Schnippchen schlagen. Dass die Gastgeber bislang nur zwei Punkte geholt haben, ist für Pellegrims ohne Aussagekraft: "Sie waren gegen Berlin die klar bessere Mannschaft." Unstrittig ist aber, dass der Amerikaner Tyler Haskins verletzungsbedingt fehlt. "Er ist der Motor der Mannschaft", sagt Co-Trainer Tobias Abstreiter. "Das hat man in der Vergangenheit schon mehrmals gesehen."

(ths)
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