Lokalsport Max Thorwirth darf auf die EM hoffen

Düsseldorf · Der Mittelstreckenläufer des SFD 75 schafft über 1500 m die Norm für die U23-Europameisterschaften.

Für Maximilian Thorwirth war es der Lohn harter Arbeit. Schon lange träumte der Mittelstreckler des SFD von einem "perfekten Rennen". Bei der Laufgala in Pfungstadt ist er diesem Traum ein Stück näher gekommen. Mit 3:41,26 Minuten setzte Thorwirth nicht nur eine persönliche Bestmarke, sondern pulverisierte zugleich auch die Qualifikationsnorm für die U23-Europameisterschaften in Polen. Jetzt winkt dem Düsseldorfer Eigengewächs sogar die internationale Bühne. "Das ist definitiv mein allergrößter Erfolg", konstatierte Thorwirth voller Freude.

In dem stark besetzten Rennen, in dem Olympia-Teilnehmer Homiyu Tesfaye (Frankfurt/3:37,74) seiner Ausnahmestellung gerecht wurde, waren bis auf Marius Probst vom TV Wattenscheid nahezu alle Top-Athleten des 1995er-Jahrgangs vertreten. "Diese Situation wollte ich nutzen, um eine schnelle Zeit anzubieten", sagte Thorwirth. Allerdings habe er dabei eher mit einer hohen 3:42er-Zeit geliebäugelt - doch es kam noch besser. Obwohl die Läufergruppe gleich zu Beginn den Fuß auf das Gaspedal drückte und nach 1000 Metern schnelle 2:26 Minuten aufwies, mischte Thorwirth vorne munter mit. "Trotz des hohen Tempos habe ich mich extrem gut gefühlt und bin 300 Meter vor dem Ziel sogar noch einmal angetreten. Es war ein Rennen wie im Rausch", meinte Thorwirth, der Zweiter hinter Rio-Teilnehmer Tesfaye wurde.

Ein wenig hatte sich dieser Erfolg jedoch angebahnt. Nachdem Thorwirth gemeinsam mit der LAC Quelle Fürth ein Trainingslager in Tirrenia (Italien) absolvierte, befand sich der Schützling von SFD-Coach Bernd Zahlten auf persönlichem Rekordkurs. Beim 25. Brückenlauf unterbot Thorwirth den Streckenrekord über zehn Kilometer (30:37 Minuten). Dann eröffnete er die Bahnsaison mit zuvor unerreichten 1:52,43 über 800 Meter, ehe er sich in Wenden für die Deutschen Meisterschaften über 1500 Meter qualifizierte (3:45,69). Zudem überzeugte er bei seinem Debüt über 5000 Meter in Karlsruhe (14:14,02). Ob Thorwirth bald wirklich in das Trikot mit dem Bundesadler schlüpft, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden: "Drei Athleten fahren mit zur EM. Wenn außer Marius und mir keiner mehr die Quali schafft, sind wir sicher dabei."

(RP)
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