Lokalsport Millowitsch auf der Galopprennbahn

Düsseldorf · Der Hengst und die Stute Delectation sind die Favoriten beim Engel & Völkers Immobilien Renntag.

Kauf und Unterhalt von Galopprennpferden sind nicht unbedingt etwas für Normalverdiener. Man muss schon über das gewisse Kleingeld verfügen. Oder es finden mehrere zusammen, um sich die Kosten zu teilen. Das nennt sich dann Syndikat - ein Name, bei dem finstere Machenschaften vermutet werden können. Doch weit gefehlt.

In Deutschland gehören solche Vereinigungen, meist Galopp-Klubs genannt, zu den Raritäten. Der Boom des Galopprennsports in Australien etwa hat sehr viel mit solchen Besitzergemeinschaften zu tun. Und auch in England und Frankreich gibt es immer mehr derartige Unternehmen. Middleham Park Racing heißt eines dieser professionell geführten Syndikate. Rund 120 Pferde laufen unter diesem Namen, zwei davon reisen morgen nach Düsseldorf.

Wie viele Anteilseigner den Weg auf die Grafenberger Rennbahn finden werden, ist noch nicht bekannt. "Wir haben noch nichts von denen gehört, freuen uns aber über jeden Besuch", sagt Rennvereins-Geschäftsführer Günther Gudert.

Das Ziel eines solchen Syndikats ist natürlich neben dem Spaß am Pferderennen auch die Gewinnmaximierung, weswegen auch die besseren Rennen angestrebt werden. So läuft der zwei Jahre alte Hengst mit dem langen Namen Zabaletaswansong denn auch im Preis der Holschbach Immobiliengruppe um 52.000 Euro, doch wird es gegen einige gute einheimische Pferde nicht einfach sein. Diese haben eher profanere Namen wie Theo, Klüngel oder Ivo, was für den Rennkommentator Christoph Barluschke dann weniger problematisch ist.

Gute Aussichten sollte einer der Lokalmatadoren haben: der von Sascha Smrczek gesattelte Numerion. In Köln hat er dieses Jahr bereits gewonnen, enttäuschte danach, doch im Training hinterließ er am Dienstag einen starken Eindruck.

Noch ein weiteres Mal treten morgen bessere Nachwuchsgalopper an: im traditionsreichen Junioren-Preis, in dem aber nach dem Stand der Dinge nur fünf Pferde laufen werden. Middleham Park Racing lässt den vorgesehenen Tigre du Terre daheim, das zu erwartende weiche Grasgeläuf ist nichts für ihn.

Das eigentliche Highlight des Tages ist jedoch die Große Europa-Meile mit sieben Pferden und einem mutmaßlichen Duell: Millowitsch, vier Jahre alt, ein populärer Kölner Galopper mit einer starken Gesamtform, gegen Delectation, ein Jahr jünger, auf der geforderten 1600- Meter-Distanz eine der besten Stuten im Lande. Ein paar Fragezeichen stehen schon hinter Delectation, die von ihrem Trainer Andreas Wöhler zuletzt in England gesattelt wurde, doch auch Millowitsch ist kein sicherer Sieger. "Eigentlich sind 1400 Meter seine beste Strecke", sagt sein Trainer Markus Klug. "Aber da gibt es in Deutschland nur wenige Rennen."

(RP)
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