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Düsseldorf · Gerrit Terdenge kehrt dem Basketball den Rücken. Der 42 Jahre alte Ex- Nationalspieler hat sich für den Beruf des Heilpraktikers entschieden.

 Gerrit Terdenge verabschiedet sich vom Basketball - zumindest vorerst.

Gerrit Terdenge verabschiedet sich vom Basketball - zumindest vorerst.

Foto: horstmüller

Schöner hätte das Abschiedsgeschenk für Trainer Gerrit Terdenge nicht ausfallen können: Im letzten Saisonspiel fegten die Basketballer der ART Giants II den Tabellennachbarn Barmer TV mit 86:51 (50:21) aus der Halle und beendeten die Saison in der 2. Regionalliga damit auf einem guten sechsten Platz.

Da die Bundesliga-Nachwuchsspieler mit ihren Teams unterwegs waren, standen Terdenge nur acht Akteure zur Verfügung. Doch mit dieser kleinen Rotation klappte es prima. "Wir haben sehr konzentriert gespielt und gut getroffen", urteilte der Coach. Vor allem Yannick Mettner präsentierte sich in Topform. Bis zur Pause erzielte er 22 Punkte und wurde am Ende mit 32 Zählern Topscorer. Vier weitere Akteure trafen zweistellig.

Vor der Partie hatte Gerrit Terdenge seinen Abschied verkündet. "Die Arbeit mit der Mannschaft hat mir sehr viel Freude bereitet. Ich hoffe, die Jungs bleiben so zusammen und drücken der Liga im nächsten Jahr ihren Stempel auf", wünscht er seinen Schützlingen. Gerne hätte er an der Seitenlinie weitergemacht. "Aber beruflich habe ich als Heilpraktiker und Gesundheitscoach so viel zu tun. Hinzu kommen die Trainingseinheiten und die Spiele an den Wochenenden. Das habe ich jetzt mehrere Jahrzehnte gemacht. Ich merke, dass es an die Substanz geht", erklärt der 42-Jährige. Früher war Terdenge Profi-Basketballer, spielte zwischen 1996 und 2005 sogar 82 Mal für die Deutsche Nationalmannschaft. Seit vier Jahren ist er als Trainer bei den Giants, jetzt ART Giants, tätig. "Eine Möglichkeit wäre gewesen, in einer hohen Spielklasse hauptberuflich als Coach zu arbeiten. Aber dafür muss man flexibel sein, Umzüge gehören auch dazu. Der Druck ist sehr groß. Ich habe beschlossen, dass ich solch ein Leben nicht führen möchte. Ich möchte wieder mehr Ruhe haben, samstags frei haben und die Wochenenden genießen", betont der 42-Jährige. Ein kleines Hintertürchen lässt er sich aber offen. "Ich will nicht ausschließen, dass ich in ein, zwei Jahren vielleicht wieder ein Traineramt übernehme. Mal schauen, wie schnell mir das alles fehlen wird."

Noch ist Terdenges Basketballsaison übrigens nicht zu Ende: Als Spielertrainer hat er die Ü40-Mannschaft der ART Giants gerade zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft geführt. Diese wird am 20./21. Mai in Süddeutschland ausgetragen. Zwar stehe dort der Spaß und das Treffen langjähriger Weggefährten im Vordergrund, "trotzdem würden wir natürlich gerne mit einer Medaille nach Hause kommen", verrät der ehemalige Nationalspieler. Dafür müsse sich sein Team, für das unter anderem der bundesligaerfahrene Markus Hallgrimson antritt, aber noch ein wenig steigern.

(RP)
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