Lokalsport Queenie siegt in Grafenberg

Düsseldorf · Beim Großen Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf gab es eine überraschende Siegerin. Die Stute, die in Köln trainiert wird, ließ der Konkurrenz wenig Chancen. Nun ist für sie jedoch Schluss im Rennstall.

Die Königin in Grafenberg hieß gestern Queenie. Die fünf Jahre alte Stute, die Markus Klug in Köln-Heumar trainiert, überraschte mit einem souveränen Sieg im Großen Preis der Landeshauptstadt, dem Hauptereignis am letzten Renntag der Saison. Diplomat und Brisanto kamen auf den Plätzen zwei und drei ein, der klare Favorit Drummer wurde nach 1700 Meter nur Vierter.

"Ich hatte ein Traumrennen", gab Queenies Jockey Stephen Hellyn erleichtert zu, "die Stute kennt die Bahn hier, das ist schon ganz wichtig und am Ende konnte sie immer wieder zulegen." Markus Klug, der im vergangenen Jahr Deutscher Meister der Trainer war, konnte sein Erstaunen kaum verbergen: "Es ist schon Wahnsinn, wie sich Queenie dieses Jahr gesteigert hat. Die Besitzer wollten Ende der letzten Saison mit ihr schon Schluss machen, wollten sie in die Zucht nehmen. Ich habe sie dann überredet, noch ein Jahr im Rennstall zu verlängern."

Doch damit ist jetzt Feierabend, Queenie wird das Leben im Rennstall mit dem beschaulicheren Dasein im Gestüt Paschberg der Familie Kirstein in Brackel in Norddeutschland tauschen. "Unser bisher größter Erfolg", freute sich Sybille Kirstein, "und dann noch mit einem Pferd, das wir selbst gezogen haben, das ist schon gar nicht mehr zu steigern." Für Markus Klug war es kurz vor Saisonschluss noch einmal ein großer Treffer. "Mit der Meisterschaft wird es dieses Jahr nichts werden, wir waren zu oft Zweiter", bilanzierte er, "aber wir haben eine Menge großer Rennen gewonnen, und das zählt letztlich auch."

Etwas länger waren die Gesichter schon im Lager des eigentlich als Favoriten gestarteten Drummer, auch wenn Trainer Peter Schiergen die Dinge nachher gerade rückte. "Er musste heute von der Klasse her einen großen Sprung bewältigen, das wird er sicher nächstes Jahr schaffen", meinte er, "außerdem war die Strecke vielleicht einen Tick zu lang. Es ist besser für ihn, wenn es etwas kürzer ist."

Immerhin konnte Schiergen jedoch das wichtigste Rennen im Rahmenprogramm gewinnen mit dem Laeyos im Besitz von Ina Zimmermann, deren Pferde unter dem Namen Haus Zoppenbroich an den Start kommen. Andrasch Starke ritt den Wallach zu einem letztlich sehr souveränen Sieg in einem mit 22.500 Euro dotierten Rennen. "Der elastische Boden war heute ideal für ihn", sagte Schiergen hocherfreut nach seinem Sieg, "das mag er. Wenn es zu trocken ist, dann geht gar nichts."

Gleich in der Auftaktprüfung gab es für das Team Starke/Schiergen jedoch eine Niederlage am grünen Tisch. Der Favorit Burma King hatte das Ziel als Sieger passiert, doch war er vorher in der entscheidenden Phase dem später Drittplatzierten Walerio in die Spur geraten - den Turfschiedsrichtern blieb nichts anderes übrig, als Burma King zu disqualifizieren und auf Rang drei zu setzen, El Loco hieß so der etwas glückliche Sieger.

(RP)
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