Segeln Rheinwoche mit 500 Seglern

Die Rheinwoche, Europas älteste, längste und größte Flussregatta wurde in diesem Jahr anlässlich des 100-jährigen Clubbestehens vom Düsseldorfer Yachtclub (DYC) organisiert.

Und wie es für Segler üblich ist, hatte man beim DYC auch an die Zeit nach der sportlichen Betätigung auf Deutschlands größtem Strom gedacht. Nach dem ersten Tag der Fünf-Etappenfahrt tummelten sich insgesamt 500 Segler aus ganz Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz auf dem DYC-Clubgelände und erholten sich von den Anstrengungen.

Anstrengend war es ohne Zweifel. So war Gregor Draute der Kraftakt kurz vor dem Ziel unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke deutlich am Gesicht anzusehen. Draute schipperte mit einem Laser, einer nur vier Meter langen "Nussschale", Rhein-abwärts. Immer wenn der Wind von (fast) Flaute auf böig auffrischte, hieß es für Draute Füße einhaken und den Oberkörper so weit wie möglich aus dem Boot hängen, damit es nicht kentert. Jedes Mal, wenn sich eine Bö ankündigte, verzog Draute das Gesicht, wohl wissend, das gleich ein erneuter Test seiner Bauchmuskulatur anstand. So war das zweite Teilstück der Rheinwoche von Hitdorf zum DYC mit seinen 40 Kilometern Länge die ideale Trainingseinheit für den "Waschbrettbauch".

Als "Alleinunterhalter" war Draute nicht ganz so schnell unterwegs wie die etwas größeren Schiffe, wie beispielsweise die H-Boote. Drei Mann gehören zur Crew der etwas über acht Meter langen Boote. Das H-Boot ist europaweit die größte nicht-olympische Kielbootklasse. Und auch bei der Rheinwoche stellten die H-Boote die meisten Segler. Der hoch gewettet amtierende H-Boot-Weltmeister Hans Peulen aus den Niederlanden musste aber eine Niederlage gegen den "Einheimischen" Knut Viehweger vom Yacht Club Lörick hinnehmen. Das "Blaue Band", den Ehrenpreis für das insgesamt schnellste Boot, holte sich DYC-Ehrenmitglied Herbert Dahm mit seiner "True Love". Dahm hatte sich zusätzlich seglerische Qualität an Bord geholt. Unter anderem war Morten Bogacki, Junioren-Weltmeister im 5o5er, dabei. Dennoch lief es nicht immer optimal an Bord. Dennoch holte die True Love-Crew nach den insgesamt 154 Kilometern auf dem Rhein und 6:34 Stunden reine Segelzeit das Blaue Band.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort