Tennis Rochusclub fehlen seine Top-Spieler

Düsseldorf · Für Teamchef Detlev Irmler geht vor der morgigen Partie in der Tennis-Bundesliga gegen den Gladbacher HTC (11 Uhr, An den Holter Sporstätten) vieles schief. So muss er auf seine besten Spieler aus vielerlei Gründen verzichten.

Detlev Irmler ist nicht abergläubisch, dennoch hat er inzwischen jede Menge Ahnung von "Murphys Gesetz". Das besagt, dass alles, was schiefgehen kann, auch schiefgeht. Für die zweite Hälfte der Tennis-Bundesligasaison hatte der Rochusclub-Teamchef Igor Sijsling (Weltrangliste 155) als "Herzstück" vorgesehen. "Er hat das Potenzial eines Top-50-Spielers und sollte die letzten vier Partien alle bestreiten", erläutert Irmler. Das kann er vergessen, denn der 27-jährige Niederländer muss sich wegen einer Knochenabsplitterung im Knie einer Operation unterziehen.

Zudem muss der Teamchef abhaken, Publikumsliebling Peter Torebko (307) in dieser Saison noch einmal einzusetzen. Der Pole hat sich das Knie verdreht und dazu noch einen Bänderanriss zugezogen, was sechs bis acht Wochen Zwangspause nach sich zieht. "Peter war Stammspieler und sollte bei jeder Liga-Partie dabei sein", sagt Irmler. Und als Sergiy Stakhovsky (60) wegen eines Schaukampfs seine Beteiligung im Meisterschaftsspiel gegen Mannheim (31. Juli) absagte, konnte Irmler auch die Nachricht, dass Doppelspezialist Martin Emmrich morgen seine Verlobte Michaela Krajicek heiratet, nicht mehr schocken. Obwohl Emmrich damit das Ligaspiel bei Badwerk Gladbacher HTC verpasst.

Also müssen andere aus dem Rochusclub-Kader einspringen. Doch auch da ist die Auswahl begrenzt, denn noch haben nicht alle Sponsoren ihre zugesagten Finanzmittel überwiesen. Pablo Andujar (32) und Lukas Rosol (54) haben zwar Interesse an einer Mitwirkung im Mönchengladbach bekundet, ihr Einsatz ist aber unwahrscheinlich. "Ich kann doch nicht mein ganzes Pulver schon am vierten Spieltag verschießen", klagt Irmler. Mit Pulver meint der Teamchef Geld.

So werden sich die etwas preiswerteren Spieler der Irmler-Truppe morgen auf den Weg an den linken Niederrhein machen. Bereits seit Donnerstag ist Jozef Kovalik (186) in Düsseldorf. Irmler rechnet auch fest mit Filip Horansky (323), Filip Veger (643) und Mats Moraing (576). Als tennisspezifisch untalentiert ist dieses Quartett nicht zu bezeichnen, doch Moraing hat nach langer Verletzungspause noch nicht die Substanz, ein hartes Match bis zum Ende mit Volldampf zu bestreiten. Horansky hat derzeit ein paar Probleme mit der Psyche, im Einzel fehlt ihm Selbstvertrauen. Und Veger bestreitet seine Rochusclub-Premiere.

Nicht die besten Voraussetzungen, um gegen Badwerk nicht baden zu gehen. Die Gladbacher benötigen auch noch jeden Punkt zum Klassenerhalt. Aktuell steht der HTC mit 3:5 Zählern auf Tabellenplatz sechs, einen Rang vor den Düsseldorfern. "Ich gehe davon aus, dass sie das Heimspiel mit einer Top-Besetzung bestreiten werden", vermutet Irmler. Zumal die Top-drei-Spieler des HTC, Guillermo Garcia Lopez (28), Andreas Haider-Maurer (61) und Albert Ramos-Vinola (57) in Deutschland sind.

(RP)
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